Metoprolol schon im Rettungswagen

Betablocker wirken bei einem Herzinfarkt kardioprotektiv. Doch bringt der frühe Einsatz dieser Wirkstoffklasse bereits im Rettungswagen einen Nutzen? Dieser Frage ging das spanische Forschungsinstitut CNIC aus Madrid nach. 270 Patienten mit STEMI bekamen im Rettungswagen entweder intravenös Metroprolol oder Placebo. Ausgeschlossen wurden hämodynamisch instabile Patienten, die zum Beispiel ein Lungenödem oder einen kardiogenen Schock erlitten hatten. Im Krankenhaus angekommen wurden alle mit der Standardtherapie behandelt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Infarziertes Herzmuskelgewebe wurde im Durchschnitt von 32 auf 25 Gramm verkleinert. Bei Patienten mit klarer Blockade vor der PCI (TIMI Flow 0 bis 1) wurde das Infarktareal sogar von 13,1 auf 3,16 Gramm reduziert. Ist das nicht eine Therapieoption, die auch schleunigst in den deutschen Leitlinien geändert oder doch zumindest überprüft werden müsste?