Umgang mit drogenabhängigen Patienten?

Im Radio war in den letzten Tage die Meldung zu hören, dass im vergangenen Jahr 1002 Menschen durch Drogenkonsum gestorben seien (im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 58 Personen). Eine letztlich unsinnige Feigenblatt-Zahl, deren Dunkelziffer um einiges höher liegen dürfte, zumal der bekanntermaßen grassierende Alkoholabusus gar nicht wirklich hineinspielt.

Wie sieht Ihre Erfahrung mit Drogenabhängigen aus, mit welchen Arten von Drogenmissbrauch und welchen Krankheitsbildern arbeiten Sie typischerweise? Bei uns auf Station spielt die Thematik der Partydrogen kaum eine Rolle, ab und an hört man mal von einem Fall auf der Rettungsstelle. Die drogenabhängigen Patienten sind bei uns meist opiatabhängig und versuchen sich in der Klinik möglichst oft ihren "Stoff" abzufordern. Normalerweise werden Patienten entsprechend eingestellt, um eine diagnostische und therapeutische Behandlung zu ermöglichen.

Wie verhalten Sie sich bei der Therapie solcher Fälle? Konzentrieren auch Sie sich auf die Therapie des "akuten" Krankheitsbildes und dosieren das Suchtmittel so, dass die Compliance des Patienten sichergestellt wird oder integrieren Sie die Suchtbekämpfung in die Behandlung? Eine anspruchsvolle Aufgabe, die ich persönlich als schwer umsetzbar in meinem an Belastungen nicht armen Arbeitsalltag empfinde...