Diarrhoe psychosomatisch?

Werte Kolleginnen und Kollegen, ich bin kürzlich mit folgender Kasuistik konfrontiert worden: Eine 18-jährige Patientin berichtete mir von seit 4-5 Wochen bestehender Diarrhoe mit einer Frequenz von 4-5x/Tag. Jeweils 2-3 Tage anhaltend, gefolgt von einer ebenso langen Pause mit normaler Stuhlfrequenz. Die Stühle sind normal gefärbt, keine Auflagerungen, Beimengungen etc., breiig bis dünnflüssig. Anamnestisch war keine Assoziation mit Nahrungsmittelgenuss oder sonstigen Ereignissen eruierbar. Menstrutation normgerecht und regelmäßig. Darüber hinaus bestehen keine Allgemeinsymptome, nur leichte krampfartige Bauchschmerzen Minuten unmittelbar vor der Defäkation. Eine infektiologische Ursache hielt ich anamnestisch zunächst für eher unwahrscheinlich, habe aber aufgrund des starken Leidensdrucks trotzdem eine Stuhlprobe zur Untersuchung auf enteropathologische Erreger in das Labor geschickt. Es stehen bei der Patientin aktuell Lebensumstände im Raum wie der Beginn einer Ausbildung und die Trennung von ihrem Freund. Vor diesem Hintergrund habe ich differentialdiagnostisch eine Art Reizdarmsymptomatik in Erwägung gezogen. Diesbezüglich möchte man ja aber nicht voreilig urteilen, allerdings scheint die Symptomatik inkl. Anamnese darauf hin zu deuten. Nun meine Frage an Sie: haben Sie Anregungen, Ideen in Richtung einer somatischen Genese der Beschwerden (z.B. seltene parasitäre Erkrankung)? Würden Sie hier zur Gastroenterologie überweisen?