Influenza - Fiebersenkung obsolet?

Für gewöhnlich werden Grippekranken mit hohem Fieber antipyretische Medikamente gegeben, um das Krankheitsgefühl zu lindern. Forscher der Universität in Hamilton stellen diese Vorgehensweise jedoch aufgrund mathematischer Modelle in Frage. Dass Fieber einen natürlichen Mechanismus des menschlichen Körpers darstellt, der zur Eliminierung pathogener Keime beitragen soll, ist eine gängige Theorie.

Trotzdem versucht man bei stark ausgeprägter Symptomatik das Fieber mit zur Verfügung stehenden Wirkstoffen zu senken. Durch Senken der Körpertemperatur wiederum können sich die Viren besser vermehren und werden in größerer Zahl auf den Schleimhäuten des Erkrankten freigesetzt. In Tierexperimenten konnte nahezu eine Verdopplung der Viruslast im Nasensekret nachgewiesen werden. Zusätzlich verlängert sich die Krankheitsdauer durch die Anwendung fiebersenkender Medikamente deutlich. Beide Mechanismen führen schließlich zu einer höheren Ansteckungsgefahr für Kontaktpersonen. Mathematische Modelle beschreiben sogar eine Erhöhung der jährlichen Grippefälle um mindestens fünf Prozent durch den Einsatz fiebersenkender Mittel. Dadurch erhöhe sich wiederum auch die Influenza-assoziierte Sterblichkeit.

Sind die Forschungsergebnisse Grund genug um jegliche Fiebersenkung bei Grippe zu vermeiden oder halten Sie ein Unterlassen der Fiebersenkung für weitaus bedrohlicher?

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