Toleranz mit Frustration

Sehr geehrte Kollegen, ich bin seit nun circa einem Jahr als Klinikarzt in Berlin tätig. Natürlich spreche ich hier von einer multikulturellen Stadt und schätze mich auch tolerant genug ein, um alle Patienten verschiedener Ethnien entsprechend zu behandeln. Ich habe kein Problem damit, wenn aus den streng kulturellen Regeln heraus ein weiteres Bett zu einer hospitierten Frau zu bringen ist, sodass ihr Mann bei ihr im Krankenhaus schlafen kann. Aber ich bin frustriert, dass es so viele Patienten gibt (und ich habe das Gefühl, dass es immer mehr werden), mit denen ich nicht sprechen kann! Ich spreche neben Deutsch auch noch Englisch, Französisch und Spanisch. Trotzdem bin ich ständig in unserer Klinik auf der Suche nach Personal, welches Polnisch, Russisch oder Türkisch spricht, um überhaupt eine ausreichende Anamnese zu erheben. Es frustriert mich, dass ich über nicht-geübte Dolmetscher wie der Putzkraft oder im besten Falle noch eines Familienangehörigen nur wenig über den Patienten erfahre und so auch nur eine mittelmäßige Behandlung ansetzen kann! Wie ist diese Situation in Ihrer Klinik geregelt? Haben Sie ausgebildete Dolmetscher oder können Sie welche einbestellen oder müssen Sie auch improvisieren?