Antihistaminika bei posttraumatischer Belastungsstörung

Forscher in Basel fanden heraus, dass ein älteres Antihistaminikum bei posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) Wirkung zeigen könnte. Im Rahmen ihrer Untersuchungen wurden 1802 gesunde Erwachsene daraufhin untersucht, ob sie verstärkt auf Bilder mit negativem Inhalt reagieren, also diese länger im Gedächtnis behielten.

Mit einer sogenannten „Gen Set Enrichment Analyses“ sollte bei o.g. Personengruppe mittels Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP) nach genetischen Auffälligkeiten gesucht werden, um daraus Rückschlüsse auf mögliche Wirkstoffe zu ziehen. Die Forscher identifizierten rund 20 Gene, die im Zusammenhang mit dem Erinnern negativer Inhalte stehen. Aus der Genfunktion konnte auf mögliche Wirkstoffe geschlossen werden. Auch Morphin, welches laut einer früheren Studie schon wirksam war, wurde hierbei ermittelt. Mit dem ebenfalls über diesen Weg gefundenen Antihistaminikum Diphenhydramin wurde dann eine doppelblinde Studie durchgeführt. Die Probanden sollten sich an zuvor gezeigte negative Bilder erinnern. Die Einnahme von Diphenhydramin senkte die Rate der negativen Erinnerungen. Als Gegenprobe konnten neutrale Bilder gut behalten werde, was Erinnerungslücken infolge der sedierenden Wirkung des Antihistaminikums ausschließt.

Noch einige andere möglich Wirkstoffe konnten entdeckt werde. Das Antihistaminikum wird aufgrund seiner Nebenwirkungen jedoch wohl eher weniger eingesetzt werden können.

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/56289/PTBS-Antihistaminikum-schwaecht-negative-Erinnerungen