Keine HES-Empfehlung mehr bei Intensivpatienten

Hydroxyethylstärke (HES) ist eine kolloidale Flüssigkeit, die bei der Volumenersatztherapie oft eingesetzt wird. Sie gehört zu der Gruppe der Plasmaexpander und wird vor allem bei großen Volumenverlusten verwendet.

Nebenwirkungen wie starker Juckreiz und Anstieg der Retentionsparameter sind schon länger bekannt, aber nun konnten zwei Studien zeigen, dass der Einsatz von HES gegenüber kristalloider Lösungen in der Intensivmedizin keine Vorteile zeigt. Es konnte dargestellt werden, dass Patienten, die mit HES behandelt wurden, höhere Kreatininwerte entwickelten und auch häufiger eine Nierenersatztherapie benötigten, als die Vergleichsgruppe.

Aufgrund dieser Ergebnisse empfiehlt die deutsche Gesellschaft für internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), HES bei Intensivpatienten nicht mehr einzusetzen.

Beide Studien wurden im New England Journal publiziert und sind unter folgenden Links zu finden:

http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1204242

http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1209759

Setzten Sie HES häufig in der Klinik ein oder haben Sie ähnliche Nebenwirkungen selber schon miterlebt? Werden Sie bei der Therapie von nicht-Intensivpatienten auch vorsichtiger sein beim Einsatz von HES?