Das social freezing- eine medizinische Lifestyle Methode

Lebensart und Selbstverwirklichung gewinnen in der Medizin nun schon seit einigen Jahren zunehmend an Bedeutung. Die aktuelle Ausgabe (N° 29) der Zeit beschäftigt sich intensiv mit der "Anti- Aging Methode der Reproduktionsmedizin" wie es der Reproduktionsmediziner Jörg Puchta nennt. In seiner entsprechend neu renovierten Münchner Fertilitätspraxis setzt er das Konzept der Vitrifikation- der Verglasung von Eizellen- um. Mit dieser neuen Methode, die aufgrund der Schockfrostung der Eizellen die Probleme vorheriger Methoden umgeht, soll nun auch Frauen jenseits der dreißig der Kinderwunsch erfüllt werden. Dem durchschnittlichen Lebensmodell der heutigen Generation angepasst, ist bereits eine hohe Nachfrage zu verzeichnen. Die "Lifestyle- Therapieform" des social freezings bietet jede Menge Diskussionsstoff. Als eine Art Lebensversicherung kann es jungen Frauen Sicherheit geben und psychischen Druck senken. Damit können sie sich ohne das laute Ticken der biologischen Uhr im Nacken ihrer Karriere und Selbstfindung widmen, bis sie bereit zur Familiengründung sind. Der ideale Alterszeitraum für diese Methode sei allerdings sehr knapp, da jüngere Frauen zwar die besten Voraussetzungen mitbringen, die eingefrorenen Eizellen dann allerdings nur mit geringer Wahrscheinlichkeit nutzen. Bei älteren Frauen geben die Ovarien schwieriger Eizellen her, oftmals sind diese dann nicht brauchbar. Wie stehen Sie zu der Methode? Halten Sie es für ethisch vertretbar, die Natur unseren Gewohnheiten anzupassen oder sehen Sie es als eine Gefahr, wenn wir uns über natürliche Gegebenheiten hinwegsetzen und uns die Umwelt entsprechend unserer Belange zurecht manipulieren?