US-Studie plädiert für universelles HIV-Screening, aber nicht für aggressive Therapie bei asymptomatischen Patienten

Laut Forschern vom USC Schaeffer Center for Health Policy and Economics reduziere die "test and treat-policy", welche ein HIV-Screening für alle und eine aggressive antiretrovirale Therapie sofort nach Diagnosestellung, also auch bei asymptomatischen Patienten vorschreibt, die Inzidenz und Mortalität von HIV-Aids, doch führe dies in den nächsten zehn Jahren zu einer Verdoppelung von multiresistenten HIV-Fällen.

Die Forscher beobachteten retrospektiv, wie die Krankheit in L. A. County zwischen 2000 und 2009 behandelt wurde und die Reaktion des Virus darauf. Die Daten wurden in einem Computermodell eingegeben und es wurde simuliert, wie sich HIV unter einer aggressiveren Therapie in den nächsten zehn Jahren entwickeln würde. Das Ergebnis zeigte einen Anstieg von multiresistenten HI-Viren von 4,79 % auf 9,06 %. Die bessere Strategie wäre daher, zwar aggressiv zu testen, aber nur symptomatische Patienten aggressiv zu therapieren. Dies führe laut dem Modell auch zu einer Senkung von Inzidenz und Mortalität, aber nicht zu einem Anstieg der Multiresistenz.

Wie sehen Sie dies? Wie wird dies in Deutschland gehandhabt? Ist denn ein universelles Screening, wenn auch nur von Erwachsenen überhaupt möglich?