30-Tages-Mortalität obsolet

Die "30-Tages-Mortalität" wird in den chirurgischen Fachbereichen als Parameter genutzt, der den Erfolg eines operativen Eingriffs mitbestimmt. Forscher des Johns Hopkins Hospital in Baltimore zweifelten diese Verwendung des Parameters jedoch an und untersuchten die Validität kürzlich bei Patienten nach Herzoperationen.

Die Analyse der 595.000 Patientendaten umfasste einen postoperativen Zeitraum von 60 Tagen. Auffällig zeigten sich in den Ergebnissen zwei Mortalitätsgipfel. Die erste Zunahme konnte am sechsten Tag postop und der zweite Anstieg am 30. postoperativen Tag beschrieben werden, sodass die Verwendung des Parameters "30-Tages-Mortalität" als obsolet erscheint. Direkte postoperative Komplikationen konnten mit dem ersten Mortalitätsgipfel in Bezug gesetzt werden. Welche Faktoren den zweiten Gipfel verursachen, ist jedoch unklar.

Kennen Sie die Verwendung der 30-Tages-Mortalität als Parameter für den Erfolg eines operativen Eingriffs? Würden Sie ihn nach Betrachtung der vorliegenden Ergebnisse weiterhin nutzen? Welche Faktoren lassen sich Ihrer Meinung nach eher für den Therapieerfolg verwenden?

Studiendetails: Temporal Changes in Survival after Cardiac Surgery Are Associated with the Thirty-Day Mortality Benchmark. Veröffentlicht in: Health Serv Res. 2014 Apr 9. doi: 10.1111/1475-6773.12174