Behandlung des follikulären Lymphoms

Liebe onkologische Kollegen,

folgenden Fall möchte ich heute zur Diskussion stellen: bei einem 57-jährigen Patienten wird in einer Routine-Untersuchung eine 15x20x4cm große Raumforderung im Bauchraum entdeckt.

Die Frage nach weiteren Auffälligkeiten wird verneint. Die weitere Untersuchung durch einen Spezialisten ergibt ein follikuläres Lymphom im Stadium 2A. Die LDH ist nicht erhöht, während das Hb nur bei 10,4 g/dl liegt, weitere Laborwerte sind nicht auffällig.

Der Patient hat keine zusätzlichen Grunderkrankungen, nimmt nur selten eine Tablette (Ibuprofen) bei Kopfschmerzen. Der Patient ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von 25 und 30. Er arbeitet seit seiner Ausbildung als Büroangestellter.

Für die Behandlung des follikulären Lymphoms stehen verschiedene Behandlungen vom "watch-and-wait" bis zur allogenen Stammzelltransplantation zur Verfügung.

Welches weitere Vorgehen empfehlen Sie in diesem Fall am ehesten von den nachfolgend genannten?

1. Sofort nach Anschluss der Diagnostik sollte eine alleinige lokale Strahlentherapie (Involved Field; Gesamtdosis 30-40 Gy) durchgeführt werden.

2. Eine abwartende Haltung gemäß dem Prinzip „watch and wait“ ist zu empfehlen. Der weitere Verlauf bestimmt die Therapie.

3. Es sollte zunächst eine Chemotherapie über zwei Jahre nach dem CHOP-Schema in Kombination mit Rituximab begonnen werden

4. Der Patient sollte eine Involved-Field-Bestrahlung in Kombination mit der Gabe von Rituximab erhalten.

5. Von einer Chemoimmuntherapie mit Bendamustin und Rituximab profitiert der Patient am ehesten.

Wie würden Sie vorgehen?