Ausländische Versuchskaninchen?

Der New Scientist berichtete kürzlich über die Arzneimittelforschung, die vor allem bezüglich der Testpersonen renovierungsbedürftig ist. Für die Teilnahme an Studien melden sich überdurchschnittlich viele junge Männer; dies sei für die finalen Testphasen einer jeden Studie nicht optimal. Man bräuchte hierfür mehr Frauen, Kinder und Senioren, um brauchbare Ergebnisse zu erhalten. Hinzu kommt, dass aus finanziellen Gründen viele Pharmakonzerne ihre Studien nach Indien, China und Brasilien verlegen.

Winfried Rief von der Universität Marburg äußerte sich dazu mit folgenden Worten: "Die Personengruppe, die von der Zulassung eines Medikaments profitiert, muss auch die Last für seine Entwicklung tragen." Demnach sei es trotz finanzieller Vorteile ethisch nicht vertretbar, unsere Medikamentenforschung im Ausland durchzuführen.

Könnte es je nach Wirkstoff nicht auch Unterschiede zwischen Ergebnissen aus Mitteleuropa und denen anderer Breiten (aufgrund anderer Lebensbedingungen- Ernährung, Klima usw.) geben?

Halten Sie diese Kritik für angebracht? Profitiert am Ende nicht auch das Ausland von erfolgreichen Medikamentenstudien? Gibt es Kollegen hier, die in der Medikamentenforschung aktiv sind?