Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko nach Zoster Infektion

Sowohl Schlaganfälle als auch Transistorische ischämische Attacken (TIA) sind bekannte, aber seltene Komplikationen eines akuten Herpes zoster. Britische Forscher zeigten nun, dass auch nach Abheilen eines Herpes zoster das Risiko für derartige Komplikationen erhöht ist. Dies ergab eine retrospektive Analyse elektronischer Krankenakten in Neurology. Im Vergleich von 106.601 Patienten mit einem Herpes zoster in der Vorgeschichte und der doppelten Anzahl an nicht erkrankten Kontrollen ergab sich ein leicht erhöhtes Risiko auf eine TIA (Hazard Ratio HR 1,15; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,09-1,21) und einen Herzinfarkt (HR 1,10; 1,05–1,16). Bei Patienten, die bereits vor dem 40. Lebensjahr an einem Herpes zoster erkrankten, war auch das Risiko auf einen Schlaganfall erhöht (HR 2,42; 1,34–4,36). Hierbei ist allerdings zu bedenken, dass kardiovaskuläre Erkrankungen vor dem 40. Lebensjahr relativ selten vorkommen. Trotz der Verdoppelung des Schlaganfallrisikos erkrankten nur 0,21 Prozent der Patienten in der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 6,3 Jahren an einem Schlaganfall, in der Kontrollgruppe waren es 0,12 Prozent. Dennoch raten die britischen Forscher, Patienten nach einer Zostererkrankung intensiver zum Schlaganfallrisiko zu beraten. Ob eine Impfung gegen Herpes zoster das kardiovaskuläre Risiko senkt, ist nicht bekannt.