Behandlung von Familienangehörigen

Liebe Kollegen,

bereits im Studium wurde ich zum Anlaufpunkt für medizinische Fragen von Familie, Freunden und Bekannten. Seitdem ich Arzt bin, hat sich die private Konsultierung natürlich noch weiter ausgebaut, womit ich auch kein Problem habe. Gerne gebe ich einen medizinischen Rat und versuche Fragen zu beantworten, die vielleicht nach einem Arztbesuch noch offen geblieben sind. Nun habe ich seit wenigen Monaten eine eigene Hausarztpraxis. Letztens vergaß mein Schwiegervater sich rechtzeitig ein Rezept für seine Medikamente zu holen und besuchte mich in meiner Praxis um das Rezept kurzfristig von mir zu erhalten.

Natürlich habe ich ihn ganz normal als Patienten aufnehmen lassen und sein Rezept ausgestellt. Am Wochenende kam nun der Gedanke auf, dass ich doch die weitere hausärztliche Betreuung übernehmen könnte. Ich habe mich seither noch nicht dazu geäußert, da ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich Familie und Freunde ärztlich betreuen möchte... Wie halten Sie es mit der Behandlung von Familienangehörigen? Hätten Sie auch bedenken oder halten Sie ein familiäres Vertrauensverhältnis sogar für hilfreich im Bezug auf die Compliance und die Überwachung des Patienten?

Ich wäre sehr dankbar für Hinweise und Erfahrungen diesbezüglich!