Gerinnungshemmer und Antibiotika: riskante Mischung?

Das Risiko von Blutungen ist für Patienten, die Gerinnungshemmer und Antibiotika gleichzeitig einnehmen, ist laut einer AOK-Studie mehr als doppelt so hoch (insgesamt wurden 24 Millionen versicherten verglichen). Bei bestimmten Antibiotika erhöht sich das Risiko um das Fünffache. 

Laut Epidemiologe Sascha Abbas, Mitautor der Studie wurden Routinedaten der Krankenkasse verglichen. Dabei fand man 500.000 Patienten, die Medikamente mit dem Wirkstoff Phenprocoumon einnahmen – ein häufig verschriebener Gerinnungshemmer. 14.000 dieser Patienten kamen wegen einer Blutung ins Krankenhaus. Demgegenüber gestellt wurde die gleichzeitige Einnahme von Antibiotika. Ein bis zu 2,4-fach erhöhtes Risiko für Blutungen wurde festgestellt, ein Wert, der je nach Wirkstoff des antibiotikums sogar noch nach oben variieren kann (für den Wirkstoff Ofloxacin war das Risiko sogar fünfmal so hoch).

Trotzdem das Risiko bekannt ist, gibt die Studie Anlaß, etabliertes Verhalten im praxisalltag zu überdenken, gerade im Hinblick auf die Antibiotikaauswahl, bei denen es zahlreiche Alternativen gibt.

Mehr zum Thema:

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57229/Gleichzeitige-Einnahme-von-Blutverduennern-und-Antibiotika-riskant