Angststörungen: Meditation statt Medikamente

Acht Wochen Achtsamkeitsmeditation reduzieren Ängste bei solchen Menschen, die unter einer Angststörung leiden, so eine aktuelle Studie.

Acht Wochen Achtsamkeitsmeditation reduzieren Ängste bei solchen Menschen, die unter einer Angststörung leiden, so eine aktuelle Studie.

Die Studie, die in der Psychiatry Research veröffentlicht wurde, bestätigt, dass acht Wochen Achtsamkeitsmeditation eine extreme Erleichterung für Menschen, die unter Angst leiden, sein kann. Forscher des Georgetown University Medical Centers haben 89 Menschen ausgewählt, die an einer Angststörung leiden, um eine von zwei unterschiedlichen Behandlungsmethoden auszuprobieren.

Eine Gruppe machte einen achtwöchigen auf Achtsamkeit basierenden Stressreduktionskurs (MBSR), bei dem Meditationen im Mittelpunkt standen und anschließend wurde festgestellt, ob die Mediation dabei geholfen hat zu entspannen, oder nicht. Diejenigen, die in der Kontrollgruppe waren, nahmen an einem achtwöchigen Stress-Management-Kurs teil, der den Fokus eher auf Verhaltensweisen wie Ernährung, Schlaf und generelles Wohlbefinden legte.

Achtsamkeitsmeditationsabläufe führten zu einer Verringerung von Stresshormonen

Vor und nach der Studie wurden die Patienten dem Trier-Stress-Test unterzogen. Teilnehmer wurden gebeten, eine Rede vor einem Publikum zu halten, was für viele Menschen die am meisten Angst auslösende Aufgabe ist. Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede. Die Forscher berichteten, dass Achtsamkeitsmeditationsabläufe zu einer Verringerung von Stresshormonen führten, als die Rede nach dem Experiment erneut gehalten wurde. Patienten aus der Kontrollgruppe zeigten, dass ihre Angst sich verschlimmerte, nachdem sie die Aufgabe zum zweiten Mal machen mussten. "Wir testeten die Belastbarkeit der Patienten, denn die ultimative Frage lautet: Können wir Menschen helfen, besser mit Stress umzugehen?", sagte die leitende Autorin der Studie Elizabeth A. Hoge. Es wurde klar, dass die Achtsamkeitsmeditation ausschlaggebend für den erheblichen Rückgang der Angstsymptome der ersten Gruppe war.

Dr. Jon Kabat-Zinn entwickelte 1979 ein auf Achtsamkeit basierendes Stress-Reduktionsprogramm, an der University of Massachusetts Medical School, welches bisher fast 25.000 Patienten geholfen haben soll. Diese Ergebnisse sind nicht allzu überraschend, da Harvard im Jahr 2009 eine Studie mit ähnlichen Ergebnissen veröffentlichte, die ebenfalls MBSR betrachteten. Bei Teilnehmern dieser Studie war allerdings keine Angststörung oder eine andere stressbedingte Störung diagnostiziert worden. "Gestresste, aber ansonsten gesunde Menschen nahmen an einer achtwöchigen Achtsamkeits-basierten Stressreduktions-Intervention teil", hielt die Studie fest.

Der Harvard-Forschungsbericht erklärte außerdem, dass das MBSR direkt mit verringerter Tätigkeit in der Amygdala korrelierte, ein Teil des Gehirns, der Stress anregt. Laut der Veröffentlichung hofft Hoge schließlich, das Studium der achtsamkeitsbezogenen Behandlungen auf andere psychiatrische Erkrankungen zu erweitern und solche Behandlungen mit herkömmlichen psychiatrischen Arzneimitteltherapien zu vergleichen.