Arbeitnehmer erzielen Tarifeinigung mit DRK

Ob Rettungssanitäter, Sozialarbeiter oder Krankenhausmitarbeiter, das Deutsche Rote Kreuz ist mit ganz unterschiedlichen Berufsgruppen im Einsatz.

Ob Rettungssanitäter, Sozialarbeiter oder Krankenhausmitarbeiter, das Deutsche Rote Kreuz ist mit ganz unterschiedlichen Berufsgruppen im Einsatz. Arbeitnehmer fordern schon lange mehr Geld und bessere Bedingungen. Nun gibt es eine Einigung.

Beschäftigte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bekommen mehr Geld. Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigten sich am Mittwoch in Stuttgart auf einen neuen Tarifvertrag, der binnen zwei Jahren ein Gehaltsplus von zunächst 2,4 Prozent und in einem weiteren Schritt 2,35 Prozent vorsieht. Die Maximalarbeitszeit von Rettungskräften wird bis 2019 von 48 auf 45 Stunden pro Woche reduziert. Die Vertrag betrifft etwa 50 000 Beschäftigte und damit circa ein Drittel aller DRK-Beschäftigten – sie arbeiten vor allem im Südwesten Deutschlands.

Ein Verdi-Sprecher nannte die Einigung “akzeptabel”. Ein DRK-Sprecher sagte, die Tarifparteien seien “bis an die Schmerzgrenzen des Vertretbaren gegangen”. Bei der Bezahlung hat sich die Arbeitgeberseite durchgesetzt: Ihr letztes Angebot wurde übernommen, zumal der Zeitraum April bis Juli als sogenannte “Nullmonate” mit keiner rückwirkenden Entgeltsteigerung bedacht werden. Verdi hatte ursprünglich ein Plus von sechs Prozent in einem Jahr gefordert.

Bei Regeln für bessere Arbeitsbedingungen ist hingegen die Verdi-Handschrift erkennbar. So wird nicht nur die Maximalarbeitszeit von Rettungskräften gesenkt, sondern dem DRK-Personal wird nun vertraglich Zeit zum Umziehen eingeräumt – pro Schicht 12 Minuten. Diese Umkleide- und Übergabezeit war laut Verdi bisher nicht vertraglich vereinbart.

Zudem wird der Urlaub von 26 Tagen auf 28 Tage pro Jahr angehoben. Ist ein Arbeitnehmer mehr als zehn Jahre in DRK-Reihen tätig, sind es 29 Tage. Gremien beider Seiten sollen bis Mitte September zustimmen, damit der Vertrag gültig wird.

Das DRK ist mit einem Bundesverband, 19 Landesverbänden und etwa 500 Einrichtungen auf kommunaler Ebene föderal strukturiert, daher gilt der Tarifvertrag nicht einheitlich für alle Beschäftigte. Für das DRK arbeiten neben Rettungskräften auch Sozialarbeiter, Altenpfleger, Krankenpfleger, Erzieher und andere Fachkräfte. Vor allem in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen halten sich viele DRK-Einrichtungen an den zentral vorgegebenen Tarifabschluss. Andere Verbände wie etwa Bayern machen einen eigenen Vertrag.

In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Ostdeutschland ist die Bindung an den zentral vorgegebenen Tarifvertrag hingegen gering. In Baden-Württemberg gilt der Tarifvertrag für knapp 10 000 Mitarbeiter.