Studie: Apps und eHealth revolutionieren Umgang mit der eigenen Gesundheit

eHealth: Smartphone-Apps und Internet-Dienste spielen in der Gesundheitsversorgung der Menschen in Deutschland eine wachsende Rolle. Apps werden beim Testen der eigenen Gesundheit eine immer größer

eHealth: Smartphone-Apps und Internet-Dienste spielen in der Gesundheitsversorgung der Menschen in Deutschland eine wachsende Rolle.

Apps werden beim Testen der eigenen Gesundheit eine immer größere Rolle spielen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Freiburg im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zum Thema eHealth. Die Wissenschaftler untersuchten, welche Angebote es bereits auf dem Markt der rund 400.000 Medizin-, Gesundheits- und Lifestyle-Apps gibt und was die Nutzer davon haben. Ihr Fazit: Gesundheitsbezogene Apps werden künftig in der Prävention und der Chroniker-Versorgung ihren festen Platz haben. Bisher mangele es häufig an Qualität.

Bei der digitalen Kommunikation mit der Arztpraxis steht die Terminvereinbarung klar an erster Stelle (98 Prozent). 81 Prozent der Online-Interessierten würde gerne regelmäßige Rezepte digital erhalten, 69 Prozent können sich vorstellen, gesundheitsbezogene Messwerte im Krankheitsfall über das Netz zu übermitteln. Allerdings können sich nur 36 Prozent aller Befragten vorstellen, “online ihre Gesundheit zu organisieren”. Nur 16 Prozent haben “hohes Interesse” an einer “Online-Gesundheitsakte”, also einen besonders geschützten Bereich im Internet, in dem gesundheitsbezogene Dokumente gespeichert und eingesehen werden können.

“Die Technik entwickelt sich viel rasanter als der gesetzliche Rahmen – hier müssen wir nachsteuern”, erklärt der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas. Das E-Health-Gesetz sei dazu ein Anfang, aber eben nur ein Anfang. In Berlin forderte Baas einen kritischen Austausch darüber, wie Patienten den Komfort neuer Funktionen nutzen können und sie gleichzeitig vor Datenmissbrauch geschützt sind: “Der Schutz der Sozialdaten ist extrem wichtig“, so Baas.

Dass Apps auch im Gesundheitsbereich mehr können als nur Informationen zu liefern oder Daten zu sammeln, zeigen aktuelle Beispiele der TK: So lädt etwa die Diabetes-Tagebuch-App die Blutzuckermesswerte direkt in ein Smartphone. Mit dem Service TK-Arzttermin-Online finden die Patienten mobil einen Arzt und buchen unterwegs verbindlich einen Termin. Und die neue App “Husteblume” berechnet die persönliche Pollenbelastungsvorhersage. Eine erfolgreiche App im Bereich Gesundheit ist Tinnitracks, die Therapie eines Tinnitus mit der eigenen Lieblingsmusik.

Nach Einschätzung der Techniker Krankenkasse ist der Trend zu tragbaren Minicomputern (“Wearables”) und das Aufzeichnen von Fitness- und Gesundheitsdaten (“Selftracking”) keine bloße Spielerei mehr, sondern stärke “den selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang mit der Gesundheit”. Die Kasse beruft sich dabei auf eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg, bei der Medizin-, Gesundheits- und Lifestyle-Apps unter die Lupe genommen wurden.

Text: dpa /fw