Einheitliche Ärztehonorare in Asylunterkünften gefordert

Gleiche Arbeit für gleiches Geld gilt in den Flüchtlingsunterkünften in Rheinland-Pfalz nicht immer. Manche Ärzte bekommen für ihre Untersuchungen mehr als andere. Das will die Regierung nun ändern.

Gleiche Arbeit für gleiches Geld gilt in den Flüchtlingsunterkünften in Rheinland-Pfalz nicht immer. Manche Ärzte bekommen für ihre Untersuchungen mehr als andere. Das will die Regierung nun ändern.

Die unterschiedlichen Ärztehonorare für Sprechstunden in Flüchtlingsunterkünften sollen vereinheitlicht werden. Die neue rheinland-pfälzische Landesregierung werde der Kassenärztlichen Vereinigung einen Vertragsentwurf vorlegen, teilte das Integrationsministerium am Dienstag in Mainz mit.

Derzeit bekommen die Ärzte laut Ministerium meistens 100 Euro pro Stunde, in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Ingelheim und Kusel aber 200 Euro. Wie viel den Ärzten nun vorgeschlagen wird, sagte eine Sprecherin nicht.

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz, die rund 7000 Ärzte und Psychotherapeuten im Land vertritt, hat den Vorschlag noch nicht erhalten. Nach dem Eingang müsse er geprüft werden, sagte ein Sprecher. Dann werde gegebenenfalls verhandelt. Wie viel ein Arzt im Land im Schnitt für eine Stunde bekommt, blieb zunächst unklar.

Die CDU im Landtag kritisiert, dass die Honorare nicht schon früher festgelegt wurden. “Die Untätigkeit der Landesregierung ist skandalös”, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher Peter Enders. Schon vor Februar habe die Regierung angekündigt, einheitliche Honorare auszuhandeln.

Sollten sich die Regierung und die Kassenärztliche Vereinigung nicht einigen können, müssten für die einzelnen Standorte jeweils Verträge mit den örtlichen Ärzten abgeschlossen werden. Das wolle Integrationsministerin Anne Spiegel verhindern, heißt es in der Mitteilung.