“Future Trends” in der Gesundheitsversorgung

Digital Health Forum 2015 zeigt Trends der digitalen Gesundheitsversorgung Welldoo veröffentlichte auf dem Digital Health Forum 2015 eine Studie mit dem Thema “Future Trends – Zukunft der dig

Digital Health Forum 2015 zeigt Trends der digitalen Gesundheitsversorgung

Welldoo veröffentlichte auf dem Digital Health Forum 2015 eine Studie mit dem Thema “Future Trends – Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung”. Außerdem diskutierten Experten aus dem Gesundheitswesen die Ergebnisse.

Bis zu 47% der Befragten würden ihre Daten an die Krankenkasse weitergeben

Über ein Online-Panel wurden dazu 400 Männer und Frauen über 18 Jahren befragt, die sehr oder zumindest teilweise an Gesundheitsthemen interessiert sind. Diesen Teilnehmern wurden verschiedene Zukunftsszenarien und Technologien vorgestellt und sie sollten angeben, welche davon sie bereit wären zu nutzen bzw. unter welchen Umständen sie dies tun würden.

Unter anderem ergab die Studie, dass knapp die Hälfte der Befragten bereit wäre, ihre Gesundheitsdaten an die Krankenkasse weiterzugeben, wenn sie dafür direkte Gegenwerte, beispielsweise Geld oder Vergünstigungen des Kassentarifs, erhalten würden. Für die Kassen bedeutet das, dass Verbraucher dem Schutz ihrer Daten nicht so ängstlich gegenüber stehen, wie in der Öffentlichkeit dargestellt, und sie durch verschiedene Anreize durchaus dazu gebracht werden können, ihre Daten zu übermitteln.

Expertenmeinungen zu Gesundheitsapps sehr unterschiedlich

Dabei gingen die Expertenmeinungen zum Nutzen solcher Daten mitunter deutlich auseinander. In einem Impulsvortrag “Wie sehen ein Arzt und ein Blogger das Thema Gesundheitsapps?” vertraten die beiden Redner, Dr med. Gerald Burghard von den Helios Kliniken und Gesundheitsblogger Sascha Stiefeling vom Diabetesblog Sugartweaks, sehr unterschiedliche Auffassungen zum Gebrauch der durch die Apps gesammelten Gesundheitsdaten.

Burghard forderte mehr Evidenz zum Nutzen und klare Regeln zum Gebrauch solcher Apps. Er betonte zudem die Vorteile von Papier- und Bildform gegenüber dem digitalem. Er warnte ausserdem vor dem Potential von “Harmful Content”.

Stiefeling hingegen nutzt schon länger eine Gesundheitsapp zur Erfassung seiner Diabetesdaten und konnte seine Werte damit laut eigenen Angaben deutlich verbessern. Er sieht die Vorteile der neuen Technologie vor allem im Datenmanagement: “Log it and forget it. (Eintippen und vergessen)”

Der Impulsbeitrag verdeutlichte, dass Datenvermessung und Vernetzung durch neue Technologien im Gesundheitsbereich in den kommenden Jahren noch viel Arbeit und Veränderung mit sich bringen werden. Neue Technologien haben die Datenhoheit einen Schritt weit demokratisiert und den Patienten mehr Macht gegeben. Die neuen Technologien werden zumindest von einigen von ihnen genutzt werden. Dieser Prozess wird nur schwer umzukehren sein. Ob sich das positiv oder negativ auf die Behandlung auswirkt, wird sich in den kommenden Jahren entscheiden. Um das gesamte Potential der Vernetzung ausschöpfen zu können bedarf es einem besseren Zusammenspiel zwischen Arzt und Patient und einer besseren Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen und der Politik.

Text: esanum /fw