Hälfte der COVID-19-Erkrankten laut Studie wochenlang müde

Anhaltende Müdigkeit ist für viele Menschen nach überstandener COVID-19-Erkrankung ein Problem. In einer Studie mit knapp 130 Teilnehmenden klagte mehr als die Hälfte der ehemaligen Patientinnen und Patienten noch Wochen später über Müdigkeitssymptome.

Post-COVID-Müdigkeit steht nicht in Verbindung zur Schwere der Erkrankung

Anhaltende Müdigkeit ist für viele Menschen nach überstandener COVID-19-Erkrankung ein Problem. In einer Studie mit knapp 130 Teilnehmenden klagte mehr als die Hälfte der ehemaligen PatientInnen noch Wochen später über Müdigkeitssymptome. Das berichten irische WissenschaftlerInnen in der Fachzeitschrift "Plos One". 

Ob jemand schwer erkrankt mit COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden musste oder nicht, spielt den Forschenden zufolge keine wesentliche Rolle für die nachfolgende Müdigkeit. Knapp 56 Prozent der StudienteilnehmerInnen waren mit COVID-19 stationär behandelt worden.

Gut 52 Prozent der 128 Teilnehmenden, die zum Zeitpunkt der Untersuchung alle die akute Krankheitsphase überstanden hatten, zeigte mindestens sechs Wochen nach der Infektion noch Müdigkeitssymptome, bei vielen war dies sogar noch nach zehn Wochen oder mehr der Fall. Gut 42 Prozent gaben nach dieser Zeit an, sich wieder vollständig gesund zu fühlen.

"Die Studie betont die Belastungen durch Post-COVID-Müdigkeit. Sie zeigt auch, dass Post-COVID-Müdigkeit nicht in Verbindung zur Schwere der Erkrankung steht", sagte Liam Townsend vom Trinity College Dublin, der die Untersuchung mit mehreren KollegInnen durchgeführt hat. "Daher ist es nicht leicht, Verläufe vorherzusagen."

Quelle: 
Townsend L, Dyer AH, Jones K, Dunne J, Mooney A, Gaffney F, et al. (2020) Persistent fatigue following SARS-CoV-2 infection is common and independent of severity of initial infection. PLoS ONE 15(11): e0240784. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0240784