JAK-Inhibitoren begünstigen Haarwachstum

Heuristiken, die das Haarwachstum wiederherstellen, stecken im Entwicklungsprozess.  Medikamente wurden nun in einer neuen Studie getestet – die Ergebnisse haben Potential. Forscher der Colum

Heuristiken, die das Haarwachstum wiederherstellen, stecken im Entwicklungsprozess.  Medikamente wurden nun in einer neuen Studie getestet – die Ergebnisse haben Potential.

Forscher der Columbia University Medical Center, New York, entdeckten im Rahmen einer neuen Studie (DOI: 10.1126/sciadv.1500973) folgendes: Wenn sich das Wachstum der Haarfollikel in einem Ruhezustand befindet, kann eine Reihe von Enzymen in den Follikeln gehemmt werden, wodurch das Haarwachstum wieder reaktiviert wird  –  das Ganze soll mithilfe von Medikamenten von statten gehen.

Die Haarfollikel produzieren das Haar nicht konstant, das Wachstum variiert zwischen Phasen des Wachsens und Ruhezuständen.

Über 90 % der Haare stehen normalerweise im Wachstum, in der Fachsprache wird hier  auch von der “anagenen Phase” Gebrauch gemacht. Dieser Prozess kann 2 bis 6 Jahre andauern.

Enzyminhibitoren begünstigen Haarwachstum

Dr. Angela Christiano ist mit ihren Kollegen im Rahmen eines Experiments zu der Erkenntnis gekommen, dass Medikamente die Enzymgruppe Janus Kinase (JAK) blockieren und infolgedessen ein rapides und robustes Haarwachstum mit sich ziehen, sofern diese Medikamente direkt auf die Haut aufgetragen werden. Dies suggeriert, dass JAK-Inhibitoren als Hilfsmittel fungieren, das Wachstum wiederherzustellen.

Die Resultate der Experimente zeigten auf, dass die Mäuse ein stärkeres Haarwachstum zu verbuchen hatten, wenn das Medikament direkt auf die Haut aufgetragen wurde, im Kontrast dazu das Verbreichen der Medikamente in den Körper. Dies deutet darauf hin, dass JAK-Inhibitoren einen direkten Einfluss auf die Haarfollikel ausüben und darüber hinaus dem Immunangriff entgegenwirken.

Ein genauerer Blick auf die Haarfollikel der Mäuse hat ergeben, dass JAK-Inhibitoren die Follikel aus dem Ruhezustand schlagartig wieder erwachen lassen.

Mäuse, die 5 Tage einer derartigen Behandlung unterzogen wurden, zeigten innerhalb von 10 Tagen ein Haarwachstum auf, die Haarfollikel-Wachstumsphase wurde somit beschleunigt.

Die Kontrollgruppe, die keiner Prozedur unterzogen wurde, ließ innerhalb des gleichen Zeitraumes kein Haarwachstum vermerken.

Die Inhibitoren produzierten auch längeres Haar aus menschlichen Haarfollikeln, das in einer Kultur gezüchtet und später dann in die Haut der Mäuse eingepflanzt wurde.

Im Zuge dieser Erkenntnisse erhoffen sich die Wissenschaftler, dass die Medikamente auch am Menschen ein signifikantes Haarwachstum bewirken.

“Unsere Beobachtungen sind vielversprechend, obwohl wir bisher die Effektivität gegen den männlichen Haarausfall noch nicht belegt haben. Es liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns, um die Rezepturen  der JAK-Inhibitoren zu testen, insbesondere in Bezug auf die Kopfhaut, um die Erkenntnis zu erlangen, ob die Inhibitoren auch bei den Menschen ein Haarwachstum veranlassen”, ließ Dr. Christiano vermerken.

Quelle: esanum/ df

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