Kaffee als Schutz gegen Leberzirrhose?

Laut einer kürzlich erschienenen Metaanalyse soll der tägliche Kaffeekonsum das Risiko für eine Leberzirrhose reduzieren. Die Metaanalyse (Doi:10.1097/MCG.0000000000000208) wurde im Alimentary Phar

Laut einer kürzlich erschienenen Metaanalyse soll der tägliche Kaffeekonsum das Risiko für eine Leberzirrhose reduzieren.

Die Metaanalyse (Doi:10.1097/MCG.0000000000000208) wurde im Alimentary Pharmacology and Therapeutics publiziert und hat Daten aus neun Langzeitstudien analysiert, die mehr als eine halbe Million Frauen und Männer aus sechs Länder umfasste.  Die Forscher entdeckten, dass ein erhöhter Kaffeekonsum das Risiko von Lebenzirrhose signifikant senkt.  Die Analyse zeigt folgende Reaktion zwischen dem Kaffeekonsum und der Leberzirrhose: Mehr Kaffeekonsum führt zu einer Risikoreduktion der Leberzirrhose. “Zwei Tassen mehr pro Tag senken das Risiko einer Leberzirrhose um 44 Prozent und die Sterbefälle um 50 Prozent”, so die Forscher.

Alkoholismus und Hepatitis C als häufigste Ursachen der Leberzirrhose

Die Leberzirrhose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die zu Leberinsuffizienz und zur Entartung führen kann. Alkoholismus und Hepatitis C sind in Europa die häufigsten Ursachen. Durch den chronischen Ablauf von Untergang und Regeneration des Lebergewebes, entsteht eine gestörte Gewebearchitektur mit knotigen Veränderungen. Zusätzlich bildet sich übermäßig Bindegewebe (Fibrosierung). Diese narbigen Areale können mehr als 50 Prozent des gesamten Gewebes einer zirrhotischen Leber einnehmen. Dadurch ist die Durchblutung der Leber gestört, im Bereich der Pfortader staut sich das Blut vor der Leber.
Die Inzidenz beträgt in den Industrieländern 250 auf 100.000 Einwohner im Jahr. Das Verhältnis erkrankter Männer zu Frauen liegt bei 2:1.

Erhöhter Kaffeekonsum schützt die Leber mehr als Medikamente

In der Diskussion erklären die Forscher, dass der Kaffee viele biologisch-aktive Substanzen neben dem Koffein enthält. Darunter sind oxidative und anti-inflammatorische Stoffe wie Cholorogensäure, Kahweol und Kafestol zu zählen. Diese tragen zum Schutz der Leber bei, indem sie die Fibrosierung verhindern. Zusätzlich können andere Naturstoffe des Kaffees die Virusreplikation von Hepatitis B und C im Organismus blocken, sowie das Risiko von Diabetes Mellitus Typ II reduzieren.

Im Endergebnis zeigt die Metaanalyse, dass ein erhöhter Kaffeekonsum die Leber mehr schütze als viele Medikamente, die für die Vorsorge gegen Leberzirrhose zugelassen sind.

Zudem soll der Kaffee positive Effekte auf das Gedächtnis haben. Die Langzeiteffekte sollen jedoch genauer untersucht werden, da einige Studien zeigten, dass Koffein das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Osteoporose erhöhen kann.

Text: esanum/ am

Foto: amenic181 / Shutterstock