Keine Assoziation zwischen Autismus und Masern-Mumps-Röteln Impfung

Die MMR-Impfung, die auch in Deutschland bei Kindern ab einem Alter von 11 Monaten durchgeführt wird, kann nicht mit einem erhöhten Risiko für Autismusspektrumstörungen (ASD = austism spectrum diso

Die MMR-Impfung, die auch in Deutschland bei Kindern ab einem Alter von 11 Monaten durchgeführt wird, kann nicht mit einem erhöhten Risiko für Autismusspektrumstörungen (ASD = austism spectrum disorders) in Verbindung gebracht werden.

Auch nicht bei Kindern, die bereits ein erhöhtes Risiko für eine solche Erkrankung haben. Dies berichtet eine amerikanische Studie (doi:10.1001/jama.2015.3077), die im Fachmagazin JAMA veröffentlicht wurde. Dass es überhaupt und wiederholt zu dieser Fragestellung kam, ist durch eine 1998 im The Lancet veröffentlichte Studie bedingt. Damals vermuteten der britische Forscher Andrew Wakefield und seine Kollegen, dass es einen Zusammenhang zwischen ASD und der MMR-Impfung geben könnte. Die Fachzeitschrift zog die Veröffentlichung zurück, nachdem sich massive Zweifel an der Qualität und Richtigkeit ergaben. Einmal groß in den Medien, lässt sich ein solcher Gedanke schwer aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein löschen. Auch wenn die Studie mittlerweile als betrügerisch entlarvt wurde, zweifeln viele Eltern heute noch an der Sicherheit der Impfung.

Auch Eltern von Kindern mit ASD vermuten oft, dass eine MMR-Impfung in Zusammenhang mit der Erkrankung ihres Kindes steht. Dies konnten die Wissenschaftler, die an der neuen Studie arbeiteten, in Umfragen herausfinden.

Viele Eltern lassen ihre Kinder aus Angst nicht impfen

Diese Angst kombiniert mit dem erhöhten genetischen Risiko, falls bereits ein Kind des Paares an einer ASD leidet, kann diese dazu veranlassen, ihre jüngeren Kinder nicht mehr zu impfen. Viele Fachleute sind der Meinung, dass unter anderem eine solche Angst bereits zu großen Impflücken geführt hat, die dann wiederum den Boden für die kürzlichen Masernepidemien in den USA und auch Deutschland ebneten.

Für ihre Studie haben Dr. Anjali Jain und seine Kollegen große amerikanische Datenbanken ausgewertet, um den MMR-Impfstatus und das Vorkommen von ASD bei insgesamt 95.727 Kindern zu untersuchen. Von diesen hatten 1.929 ein älteres Geschwisterkind mit der Diagnose einer ASD. Während der Follow-ups wurde bei 994 (1.04%) der Kinder eine ASD diagnostiziert, davon 860 bei Kindern ohne einen Bruder oder eine Schwester mit ASD.

Unter den Kindern ohne betroffene Geschwister hatten 78.564 (84%) im Alter von 2 Jahren mindestens eine Impfung gegen MMR erhalten, im Alter von 5 Jahren waren es 86.063 (92%). Bei Kindern mit Geschwistern, die von einer ASD betroffen sind, waren die Impfraten niedriger. Im Alter von 2 Jahren waren 73% (1.409) geimpft und mit 5 Jahren 86% (1.660).

Dr. Brian H. King von der University of Washington und dem Seattle Children’s Hospital ist der Meinung, dass die Studie von Dr. Jain und Kollegen die wachsende Evidenz bezüglich der Frage um die MMR-Impfung und ASD unterstützt. Es gäbe zwar bereits reichlich Beweise gegen einen Zusammenhang von ASD und Impfungen, trotzdem bliebe die Impfrate in manchen Bevölkerungsgruppen und Ländern gering.

Text: esanum: ZK