Kliniken machen niedergelassenen Ärzten Konkurrenz

Die niedergelassenen Ärzte beklagen eine zunehmende Konkurrenz mit Krankenhäusern bei der ambulanten Versorgung. Der Gesetzgeber habe in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass Kliniken mehr und

Die niedergelassenen Ärzte beklagen eine zunehmende Konkurrenz mit Krankenhäusern bei der ambulanten Versorgung.

Der Gesetzgeber habe in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass Kliniken mehr und mehr für den ambulanten Bereich geöffnet würden, beklagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Montag in Berlin. Das geschehe zulasten des vertragsärztlichen Budgets und sei eine direkte Umverteilung von Geldern der ambulanten Versorgung an den stationären Bereich.

Gassen sprach von einem Volumen von vier bis sieben Milliarden Euro, die aus dem Gesundheitsfonds für eigentlich ambulante Behandlungen an die Krankenhäuser gingen. Krankenhäuser betrieben so gezielt eine Querfinanzierung für Klinikbereiche, die sich sonst nicht mehr tragen würden. Zugleich leiste sich Deutschland eine Krankenhausdichte, die nicht nur unnötig, sondern auch sehr teuer sei, so der KBV-Chef. Auch die jüngste Krankenhausstruktur-Reform wirke diesen Tendenzen nicht entgegen.

Am Beispiel von Tumorpatienten wies Gassen darauf hin, dass angesichts solcher langfristigen und komplexen Behandlungen eine intensive Zusammenarbeit von Niedergelassenen und Kliniken für die Patienten notwendig sei. Eine Studie der Düsseldorfer Universität warnte vor diesem Hintergrund, ungleiche Wettbewerbsbedingungen von niedergelassenen Ärzten und Kliniken drohten langfristig die ambulante Versorgung mit niedergelassenen Fachärzten auszudünnen.

Text: dpa /fw

Foto: Maurizio Gambarini/dpa