Landesärztekammer hofft auf mehr Nachwuchs

Seit Jahren geht die Zahl der Hausärzte in Bayern zurück. Doch die Landesärztekammer sieht einen Hoffnungsschimmer am Horizont.

Seit Jahren geht die Zahl der Hausärzte in Bayern zurück. Doch die Landesärztekammer sieht einen Hoffnungsschimmer am Horizont.

Die Zahl der Hausärzte in Bayern ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Bei der Bayerischen Landesärztekammer waren zuletzt 5901 Fachärzte für Allgemeinmedizin und praktische Ärzte gemeldet. Das bedeute innerhalb der vergangenen fünf Jahre einen Rückgang um 8,5 Prozent, berichtete der Präsident der Landesärztekammer, Max Kaplan, am Montag in München. Die Kammer hofft dennoch auf eine Trendwende.

“Bayern ist gut mit Haus- und Fachärzten versorgt”, erklärte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Allerdings gebe es ein Verteilungsproblem: In städtischen Ballungsregionen seien oft mehr Ärzte niedergelassen als benötigt, in ländlichen Regionen bestehe dagegen mancherorts Verbesserungsbedarf. Deshalb habe das Ministerium ein Förderprogramm aufgelegt. “So konnten wir bayernweit bereits 285 neue Arztpraxen im ländlichen Raum fördern”, sagte Huml.

Nach Angaben Kaplans legten im vergangenen Jahr rund ein Zehntel mehr Nachwuchsmediziner eine Prüfung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ab als ein Jahr zuvor. Gestiegen sei in den vergangenen Jahren auch die Zahl der Ärzte, die in der entsprechenden Weiterbildung sind. Weil diese Ausbildung fünf Jahre dauert, seien Erfolge nur schrittweise zu erwarten.

Insgesamt hat die Zahl der Ärzte in Bayern einen Höchststand erreicht. Zuletzt waren bei der Landesärztekammer zwei Prozent mehr berufstätige Mediziner gemeldet als ein Jahr zuvor, ihre Gesamtzahl lag bei 61 387. Allerdings arbeiteten immer mehr als angestellte Ärzte und in Teilzeit, erklärte Kaplan. Außerdem wachse der Versorgungsbedarf. Deshalb sei die Warnung der Kammer vor einem Ärztemangel nicht nur bei den Hausärzten weiter richtig, sondern über alle Fachrichtungen hinweg.

Am Freitag beginnt in Schweinfurt der Bayerische Ärztetag. Die Delegierten wollen einen Schwerpunkt ihrer Diskussionen auf die Frage legen, wie Mediziner künftig mit anderen Gesundheitsberufen zusammenarbeiten sollen. Das neue Berufsbild des “Physician Assistant”, der Tätigkeiten übernimmt, die bislang von Ärzten erbracht werden, könne eine Chance sein, sagte Kaplan. Allerdings dürften Kernaufgaben von Ärzten nicht auf weniger qualifizierte Berufe übertragen werden.