Medikamentenvergabe soll durch neues Zentrum zur Arzneimittelvergabe sicherer gemacht werden

Die Vergabe von Medikamenten ist komplex – keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Leipziger Mediziner wollen deswegen jetzt neue Wege gehen. Ein neues Zentrum für Arzneimittelsicherheit am Universi

Die Vergabe von Medikamenten ist komplex – keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Leipziger Mediziner wollen deswegen jetzt neue Wege gehen.

Ein neues Zentrum für Arzneimittelsicherheit am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) soll Fehler bei der Medikamentenvergabe vermeiden helfen. Anlass für die Einrichtung des Zentrums seien die Diskussionen über die Risiken von Arzneimitteln, sagte der Medizinische Vorstand, Prof. Wolfgang Fleig, am Dienstag in Leipzig. Es gebe viele unerwünschte Wechselwirkungen oder Probleme bei der Dosierung, um die sich in Leipzig Ärzte und Apotheker künftig gemeinsam kümmern wollten.

Das Zentrum sei in dieser Form deutschlandweit einzigartig, sagte Roberto Frontini, Direktor der Krankenhausapotheke am UKL. Eine Modellrechnung habe ergeben, dass sich allein am Universitätsklinikum mindestens 1200 Medikationsfehler pro Jahr verhindern ließen. Das Zentrum wird vom UKL und der Universität Leipzig gemeinsam betrieben.

Nach Auskunft von Thilo Bertsche, Professor für Klinische Pharmazie an der Universität, sollen an dem Zentrum unter anderem Mediziner und Pflegekräfte speziell geschult werden. Zudem gebe es Modellversuche, wie Eltern kranker Kinder besser vorbereitet werden können auf die Vergabe von Medikamenten zu Hause. Ein anderes wichtiges Thema sei der Umgang mit älteren Patienten.

“Wir können nicht versprechen, dass wir die Arzneimitteltherapie völlig risikolos machen. Wo Wirkung ist, ist auch Nebenwirkung”, sagte Bertsche. Vermeidbare Fehler sollten aber möglichst auch vermieden werden.

Text und Foto: dpa /fw