Mensch erleidet Krebs durch Bandwurm

Ein Tumor, der in einem Bandwurm entstanden war, verursachte Krebs in seinem menschlichen Wirt. Im Rahmen einer neuen Studie (DOI: 10.1056/NEJMoa1505892) entdeckten die Forscher der CDC’s Inf

Ein Tumor, der in einem Bandwurm entstanden war, verursachte Krebs in seinem menschlichen Wirt.

Im Rahmen einer neuen Studie (DOI: 10.1056/NEJMoa1505892) entdeckten die Forscher der CDC’s Infectious Diseases Pathology Branch (IDPB), dass sich der Tumor eines Patienten innerhalb eines Bandwurms (Hymenolepis nana) entwickelt hatte und auf den Patienten übergegangen war.

Hymenolepis nana, diese Art von Bandwurm misst eine Länge von 40 mm und eine Breite von 1 mm, tritt typischerweise in Regionen auf, in denen sanitäre Anlagen und sauberes Wasser nicht zugänglich sind. Der Wurm gelangt durch infizierte Nahrungsmittel oder durch das zufällige Aufnehmen von Fäkalien einer anderen infizierten Person in seinen menschlichen Wirt.

Dr. Atis, Hauptautor der Studie, erklärt: “Wir waren erstaunt, als wir diesen neuen Krankheitstyp entdeckten – Bandwürmer die innerhalb eines Menschen wachsen, Krebs entwickeln und diesen auf den Menschen übertragen mit der Verursachung eines Tumors.”

Die Forschungsarbeit begann im Jahr 2013 in Kolumbien. Ärzte fanden ungewöhnliche Tumorzellen in den Lungen und den Lymphknoten eines 41-jährigen HIV-positiven Patienten.

Die Zellen vermehrten sich schnell, sie stauten sich innerhalb eines kleinen Raumes an – so wie es für Krebszellen üblich ist. Allerdings waren diese Zellen 10 Mal kleiner als menschliche Zellen – einige waren miteinander verschmolzen, was äußerst selten für menschliche Zellen ist.

Das kolumbianische Team schickte einige Stichproben zur weiteren Begutachtung ein. Die IDPB investierte viel Zeit, um der zellularen Eigenartigkeit der Proben nachzugehen. Schlussendlich wurde die DNA der H. nana ausfindig gemacht – das glich einem Aha-Erlebnis. Die Proben konnten dadurch mit dem Bandwurm in Verbindung gebracht werden. Leider verstarb der Patient 72 Stunden später.

Nur Menschen mit geschwächtem Immunsystem betroffen

Obwohl der 41-jährige vorerst als Einzelfall vermerkt wird, wirft der Fall besorgniserregende Fragen auf. Wissenschaftler glauben, dass diese Art von Tumor tendenziell nur in Menschen vorkommt, die ein schwaches Immunsystem haben – dies ist vor allem bei HIV-Patienten der Fall.

Etwas Positives kann man diesem Fall jedoch abgewinnen – es könnten neue Heuristiken entstehen, mit denen potentielle Krebszellen evaluiert werden.

Quelle: esanum/ df

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