Monoklonale Antikörper gegen Asthma

In einer Phase-3-Studie ließ sich mit dem monoklonale Antikörper Tezepelumab die Zahl der akuten Krankheitsverschlechterungen bei schwerem, unkontrolliertem Asthma verringern. Zudem verbesserte sich die Lungenfunktion, die Asthmakontrolle und die gesundheitsbezogene Lebensqualität.

Potentielle Therapieoption bei schweren Erkrankungsverläufen?

In einer Phase-3-Studie ließ sich mit dem monoklonale Antikörper Tezepelumab die Zahl der akuten Krankheitsverschlechterungen bei schwerem, unkontrolliertem Asthma verringern. Zudem verbesserte sich die Lungenfunktion, die Asthmakontrolle und die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Die Studienergebnisse wurden im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Tezepelumab richtet sich gegen das Zytokin TRSP (englisch: thymic stromal lymphopoietin) - ein Immunbotenstoff, der bei den Krankheitsmechanismen von Asthma eine Rolle spielt. 1.061 Patient:innen zwischen 12 und 80 Jahren mit schwerem, unkontrolliertem Asthma bronchiale wurden in die Studie aufgenommen. Bei allen war es in den zwölf Monaten vor Studieneintritt zu mindestens zwei akuten Krankheitsverschlechterungen, Asthmaexazerbationen, gekommen.

Die Studienteilnehmer:innen wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt über 52 Wochen hinweg Tezepelumab alle vier Wochen als Injektion unter die Haut, die andere Gruppe erhielt ein wirkstofffreies Placebo. Besonders interessierte die Forschenden, wie sich der Antikörper auf die Häufigkeit der Exazerbationen auswirkte, verglichen mit dem Placebo. Des Weiteren analysierten sie die Lungenfunktion, die Asthmakontrolle und die gesundheitsbezogene Lebensqualität, die mit Hilfe von Fragebögen bewertet wurde.

Zahl von Asthmaexazerbationen halbiert

Innerhalb des Studienzeitraums kam es in der Tezepelumab-Gruppe zu durchschnittlich 0,93 Asthmaexazerbationen, in der Placebo-Gruppe dagegen zu 2,10 – ein statistisch signifikanter Unterschied. Auch auf die Lungenfunktion, die Lebensqualität und die Asthmakontrolle wirkte sich die Antikörpertherapie positiv aus. Die Zahl und Arten von unerwünschten Ereignissen waren in beiden Gruppen ähnlich.

Tezepelumab könnte somit zukünftig eine Therapieoption für Menschen mit schwerem Asthma bronchiale sein, deren Erkrankung mit konventionellen Medikamenten nur unzureichend kontrolliert werden kann. Bislang ist der Antikörper jedoch noch nicht zugelassen.

Quelle: Menzies-Gow, A. et al.:  Tezepelumab in Adults and Adolescents with Severe, Uncontrolled Asthma. In: NEJM, 384:1800-1809, 13. Mai 2021,  DOI: 10.1056/NEJMoa2034975