Nicht ausreichend psychologische Betreuung im deutschen Profifußball

Zehn Jahre nach dem Suizid von Nationaltorwart Robert Enke hält die Spielergewerkschaft VdV die sportpsychologische Betreuung im deutschen Profifußball noch immer für ungenügend. Die Vereinigung der Vertragsfußballspieler verweist dabei auf eine eigene Befragung von Spielern aus der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. Liga.

Clubs kommen Fürsorgepflicht nicht nach

Zehn Jahre nach dem Suizid von Nationaltorwart Robert Enke hält die Spielergewerkschaft VdV die sportpsychologische Betreuung im deutschen Profifußball noch immer für ungenügend. Die Vereinigung der Vertragsfußballspieler verweist dabei auf eine eigene Befragung von Spielern aus der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. Liga. Demnach bietet laut VdV der Großteil der Vereine den Profis keine sportpsychologische Betreuung an.

"Die Clubs kommen somit ihrer Fürsorgepflicht nicht nach. Und erkennen auch nicht den Mehrwert einer professionellen sportpsychologischen Betreuung", sagte VdV-Geschäftsführer UIf Baranowsky zur ARD-Radio-Recherche Sport. "Denn wenn ein Spieler seelisch gesund und sportpsychologisch geschult ist, kann er auch bessere Leistungen abrufen."

Unter den Vereinen, die kein Angebot haben, sind den VdV-Angaben zufolge auch Top-Clubs, die in den europäischen Wettbewerben spielen. Nur sehr wenige Vereine hätten eine entsprechende Betreuung.

Nach einer Umfrage der ARD-Hörfunk-Sportredaktionen unter den 56 Vereinen der 1. bis 3. Liga gaben nur sieben Clubs an, dass sie für ihre Profi-Teams PsychologInnen fest angestellt haben: die Bundesligisten RB Leipzig, 1899 Hoffenheim, Bayer Leverkusen, Fortuna Düsseldorf und Mainz 05, der 1. FC Nürnberg aus der 2. Bundesliga und Drittligist Eintracht Braunschweig.