PFO-Verschluss gegen Schlaganfälle

Laut einer neuen Studie kann Schlaganfällen bei Patienten mit Loch im Herzen vorgebeugt werden. Die Lösung: Ein implantiertes Gerät. Für Überlebende eines Schlaganfalls mit einem Foramen ovale (PFO

Laut einer neuen Studie kann Schlaganfällen bei Patienten mit Loch im Herzen vorgebeugt werden. Die Lösung: Ein implantiertes Gerät.

Für Überlebende eines Schlaganfalls mit einem Foramen ovale (PFO), einem Loch im Herzen, könnte nun ein neuer Hoffnungsschimmer aufkommen, wenn es darum geht, weiteren Schlaganfällen vorzubeugen. Ein spezielles Gerät soll das PFO schließen und somit weiteren Schlaganfällen entgegenwirken, postuliert eine Studie, die auf der American Stroke Association’s International Stroke Conference 2016 vorgestellt wurde.

Im Rahmen dieser Studie wurden 980 Schlaganfall-Überlebende mit PFO im Alter von 18 bis 60 Jahren untersucht; die Ursachen vorangegangener Schlaganfälle galten bei den Studienteilnehmern als unbekannt (kryptogen).

Von einem PFO ist die Rede, wenn das Loch zwischen den Herzkammern unverschlossen bleibt, in der Regel schließt sich das Foramen ovale in den ersten Lebenstagen und -wochen. Es wird angenommen, dass Blutklumpen durch das PFO wandern, Arterien im Gehirn blockieren und somit einen Schlaganfall verursachen. Um zu evaluieren, welche Behandlung vorteilhafter ist, implantierte das Forscherteam der einen Probandengruppe ein Gerät, das das PFO schließt – die andere Probandengruppe hat blutverdünnende Medikamente verabreicht bekommen.

Medikamenten-Gruppe hatte 14 Prozent mehr Schlaganfälle

Die Studienergebnisse zeigen: Insgesamt hatten 42 Probanden einen wiederholten Schlaganfall, davon 18 Studienteilnehmer, denen das Gerät implantiert wurde und 24 aus der Gruppe der blutverdünnenden Medikamente. Von den Schlaganfällen der “Geräte”-Gruppe, waren 56 Prozent kryptogener Natur, der Rest wurde nicht mit dem jeweiligen PFO in Verbindung gebracht. In der Medikamenten-Gruppe waren 79 Prozent der Schlaganfälle kryptogen. Auch in der Größe und in der Lokalisation bestanden Unterschiede zwischen den Behandlungsmethoden. Probanden der Medikamenten-Gruppe hatten tendenziell häufiger und in einem größeren Umfang Schlaganfälle zu verbuchen als Probanden, denen das Gerät implantiert wurde.

In der “Geräte”-Gruppe wurden also weniger Schlaganfälle dokumentiert als in der Medikamenten-Gruppe, die Forscher heben jedoch hervor, dass dieses Gerät nur als Prävention fungieren kann, wenn PFO vorliegt.

Text: esanum/ df

Foto: EvgeniiAnd / Shutterstock