Erhöhtes Risiko für Frakturen bei SSRI-Einnahme in der Menopause

Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRI), eine Klasse von Antidepressiva, die in der Menopause zur Symptomreduzierung eingesetzt werden, erhöhen einer neuen Studie zufolge möglicherweise das

Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRI), eine Klasse von Antidepressiva, die in der Menopause zur Symptomreduzierung eingesetzt werden, erhöhen einer neuen Studie zufolge möglicherweise das Risiko für Frakturen bei menopausalen Frauen.

Die Studie(DOI: 10.1136/injuryprev-2014-041483) aus dem Journal The BMJ, Injury Prevention erhielt ihre Daten aus einer pharmakologischen Datenbank mit 61 Millionen Patienten. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Frakturrisiko für mehrere Jahre erhöht bleibt. Verglichen mit Frauen, die mit Verdauungstabletten behandelt wurden:

Diese Ergebnisse haben die Forscher dazu veranlasst, eine kürzere Therapiedauer für SSRI vorzuschlagen.

SSRI sind in den USA bisher in der Gruppe der am häufigsten verschriebenen Medikamente und das Medikament wird mittlerweile oft für nicht psychische Störungen verschrieben. Sie werden zum Beispiel als Alternative für die Hormonersatztherapie in der Menopause eingesetzt, um Hitzewallungen und andere typische Symptome der Menopause zu reduzieren.

Für die Studie haben die Wissenschaftler 137.031 Frauen eingeschlossen, die keine mentalen Beeinträchtigungen zeigten, zwischen 40 und 65 Jahren alt waren und die eine Therapie mit SSRI in den Jahren 1998 bis 2010 begonnen haben. Zu der Gruppe der SSRI wurden Citalopram, Hydrobromid, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin gezählt.

Diese Kohorte wurde verglichen mit einer Gruppe von 236.294 Frauen, die in der gleichen Altersgruppe waren und mit H2-Antagonisten oder Protonenpumpeninhibitoren wegen Verdauungsbeschwerden behandelt wurden.

Die Autoren schlussfolgern: “SSRI scheinen das Risiko für Frakturen zu erhöhen bei Frauen im mittleren Alter, die nicht an psychischen Störungen leiden. Dieser Effekt hält über eine längere Zeit an, weshalb eine kürzere Behandlungsdauer womöglich diesen Effekt reduzieren könnte.”

Die Autoren haben die Gründe für das erhöhte Frakturrisiko diskutiert und kamen zu der Übereinstimmung, dass diese Beobachtung mit der biologischen Hypothese übereinstimmt, dass Antidepressiva die Knochenhomöostase zu Gunsten der Osteoklasten beeinflussen. Die erhöhte Frakturneigung wäre somit durch die antidepressive Wirkung der SSRI begründet.

Die Antidepressiva verändern den Knochenstoffwechsel und verschieben das Gleichgewicht von Knochenaufbau zu Knochenabbau. Dies resultiert in einer geringeren Mineralisation des Knochens und in einem erhöhten Risiko für Frakturen.

Text: esanum /ab