Wartezeiten für Facharzttermine liegen im Rahmen

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und die bayerische Ärztekammer haben Vorwürfe wegen zu langer Wartezeiten auf Facharzttermine für Kassenpatienten zurückgewiesen. Gesundheitsministerin Mela

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und die bayerische Ärztekammer haben Vorwürfe wegen zu langer Wartezeiten auf Facharzttermine für Kassenpatienten zurückgewiesen.

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und die bayerische Ärztekammer haben Vorwürfe wegen zu langer Wartezeiten auf Facharzttermine für Kassenpatienten zurückgewiesen. Die Wartezeiten im Freistaat gehörten sowohl im europäischen als auch im deutschen Vergleich mit zu den kürzesten, sagte Huml am Dienstag in München. “Insgesamt sind Wartezeiten auf Facharzttermine in Bayern allenfalls nur punktuell ein Problem.”

Der stellvertretende Sprecher der Landesärztekammer, Jodok Müller, sagte, es sei zwar richtig, dass gesetzlich Versicherte unter Umständen länger auf einen Termin warten müssten. Notfälle würden aber stets sofort behandelt, unabhängig von der Versicherungsfrage.

Termine  sind nicht nur bei Notfällen gut zu bekommen

Auch bei Terminen jenseits von Notfällen stehe Bayern gut da. “Verschiedene Studien zeigen, dass die Wartezeiten im normalen Bereich liegen”, sagte Müller. Vier Wochen Wartezeit seien im Rahmen. Diese Frist schreibe auch der Gesetzgeber bei den neuen Terminservicestellen vor. Über diese können Versicherte von Januar an bei den Kassenärztlichen Vereinigungen einen Termin beim Facharzt vereinbaren und werden dann je nach freien Kapazitäten an die passenden Praxen vermittelt.

Auch Huml verwies auf die neuen Terminservicestellen. Diese könnten Betroffenen gezielt zu einem raschen Termin verhelfen, sofern überlange Wartezeiten auftreten sollten. Huml geht aber davon aus, dass angesichts der guten Versorgung im Freistaat diese Terminservicestellen “wohl nur punktuell zum Einsatz kommen”.

Recherche zeigt Nachteile für Kassenpatienten

Eine Telefon-Recherche der Grünen-Bundestagsabgeordneten Doris Wagner hatte Medien zufolge ergeben, dass Kassenpatienten in Bayern im Schnitt 23 Tage länger auf einen Termin bei einem Facharzt warten müssen als privat Versicherte. Demnach kamen Privatpatienten in der Regel nach 7 Tagen zum Zug, bei gesetzlich Versicherten waren es 30 Tage. Mitarbeiter der Fraktion hatten im Herbst bei 350 bayerischen Facharztpraxen je zwei Mal in kurzen Abständen angerufen und um einen Termin gebeten – einmal als Kassen- und einmal als Privatpatient. Ausgewählt waren die Fachrichtungen Haut, Auge, Hals-Nasen-Ohren, Neurologie, Kardiologie, Radiologie und Orthopädie.

Huml kritisierte: “Die selbst gestrickte Telefon-Erhebung der Grünen steht nicht im Einklang zu den konsistent sehr guten Ergebnissen für Bayern in methodisch seriösen Erhebungen.” Sie verwies unter anderem auf eine Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung im Jahr 2014, nach der in Deutschland die Mehrheit der Patienten maximal eine Woche auf einen Termin warten musste.

Text: dpa /fw

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