Weiterer Todesfall durch resistenten Keim am Universitätsklinikum Kiel

Im Universitätsklinikum Kiel arbeiten Experten weiter an einer Eindämmung der Keiminfektion. Am Montag war bekanntgeworden, dass ein weiterer Patient, bei dem der Keim festgestellt wurde, gestorben

Im Universitätsklinikum Kiel arbeiten Experten weiter an einer Eindämmung der Keiminfektion.

Am Montag war bekanntgeworden, dass ein weiterer Patient, bei dem der Keim festgestellt wurde, gestorben ist. Damit erhöhte sich die Zahl der Toten auf zwölf, sagte Klinikchef Jens Scholz bei einer Pressekonferenz. Mit Hilfe von Fachwissenschaftlern aus Frankfurt am Main will das Klinikum den Befall möglichst schnell beseitigen. Die Experten bescheinigten nach einer ersten Begehung, die Klinik habe Isolierungs- und Hygienemaßnahmen bestmöglich durchgeführt – soweit der Bauzustand dies zulasse.

Seit Mitte Dezember wurde laut Scholz bei insgesamt 31 Patienten – einschließlich der zwölf Toten – der gegen nahezu alle Antibiotika resistente Keim festgestellt. Aktuell liegen 16 auf den Keim positiv getestete Patienten im Klinikum. Maximal sechs weitere Patienten könnten noch befallen werden.

Alle gestorbenen Patienten trugen neben ihren teils schweren Erkrankungen das Bakterium Acinetobacter baumannii in sich. Bei drei der Toten könne nicht ausgeschlossen werden, dass der sogenannte MRGN-Keim für den Tod ursächlich gewesen sei. Bei neun gestorbenen Patienten sei dies nach Aussage der behandelnden Ärzte definitiv auszuschließen.

Vehement wies Scholz Vorwürfe der Gewerkschaft Verdi zurück, Personalmangel sei die Ursache für Hygiene-Verstöße und damit möglicherweise auch für die Ausbreitung des Bakteriums. “Wir haben am UKSH einen besseren Personalschlüssel als den Bundesreferenzwert.”

Text und Foto: dpa  /fw