Wie entwickeln sich multiresistente Keime in Deutschland?

Um die Entwicklung multiresistenter Keime in Deutschland zu überwachen, sammelt das am Robert-Koch-Institut (RKI) angesiedelte ARS-Projekt (Antibiotika Resistenz Surveillance) seit 2008 Daten von m

Um die Entwicklung multiresistenter Keime in Deutschland zu überwachen, sammelt das am Robert-Koch-Institut (RKI) angesiedelte ARS-Projekt (Antibiotika Resistenz Surveillance) seit 2008 Daten von mehreren hundert Krankenhäusern und rund 7000 Arztpraxen.

Laut der Auswertung für 2014 geht die Resistenzrate bei einem der häufigsten multiresistenten Erreger, dem MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), in Deutschland stetig zurück. Eine Auswertung für das vergangene Jahr liegt dem RKI zufolge noch nicht vor.

Bei anderen “Superkeimen” wie den ESBL (Beta-Lactamase produzierende Enterobakterien) gibt es dagegen einen leichten, aber stetigen Anstieg, wie Tim Eckmanns vom RKI sagt. Die Gründe dafür sind noch weitgehend unklar. ESBL leben im Magen-Darm-Trakt und produzieren Enzyme, die sie gegen die meisten Antibiotika-Klassen resistent machen. Neben MRSA lösen ESBL die schwersten Fälle von bakteriellen Infektionen in Krankenhäusern aus. “Eventuell gelangen diese Keime über die Nahrung in den menschlichen Körper”, sagt Eckmanns.

Die Erreger finden sich beispielsweise häufig auf Hühnchen in Supermärkten. Daher ist es so wichtig, die Küchenhygiene einzuhalten – also Fleisch von Rohkost zu trennen. “Das Thema muss aber auch von der Veterinärmedizin angegangen werden, damit so was gar nicht erst in die Kühltheke gelangt”, sagt Eckmanns.

Die Resistenzrate bei VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) bleibt hingegen seit einigen Jahren mit Schwankungen auf ähnlichem Niveau, das jedoch über dem europäischem Durchschnitt liegt.

Text: dpa /fw

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