Wie sich Optimismus und Pessimismus auf den Schlaf auswirken

Aktuelle Forschungsergebnisse erkennen einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen der menschlichen Grundeinstellung und der Schlafqualität.

OptimistInnen schlafen besser

Aktuelle Forschungsergebnisse erkennen einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen der menschlichen Grundeinstellung und der Schlafqualität. 

Dabei stellten die ForscherInnen fest, dass OptimistInnen zu einem besseren Schlaf neigen. Die Studienergebnisse basieren auf früheren Studien, die zwischen optimistischem Denken und der kardiovaskulären Gesundheit einen Zusammenhang sahen. Die neue Studie wurde unter der Leitung von Dr. Rosalba Hernandez an der University of Illinois durchgeführt.

Das Team von Dr. Hernandez untersuchte 3.548 TeilnehmerInnen aus verschiedenen US-amerikanischen Staaten im Alter zwischen 32 und 51, die an der Studie "Coronary Artery Risk Development in Young Adults" (CARDIA) teilnahmen.

Umfrage anhand von Fünf-Punkte-Likert-Skala

Um einen Einblick in die Grundeinstellung der untersuchten Personen zu erhalten, erhielten sie von den ForscherInnen die Aufgabe, ihre Meinung zu zehn Äußerungen anhand einer Fünf-Punkte-Likert-Skala abzugeben. Die Skala rangierte von "starker Zustimmung" bis zu "starker Ablehnung".

Die Aussagen reichten von "Ich bin im Hinblick auf meine Zukunft immer optimistisch" bis zu "Ich gehe kaum davon aus, dass Sachen wie geplant verlaufen". Das daraus resultierende Umfrage-Ergebnis rangierte von 6 als pessimistischste bis 30 als positivste Zahl.

TeilnehmerInnen berichteten mit fünf Jahren Zeitabstand über Schlafqualität

Als Teil der CARDIA-Studie berichteten die TeilnehmerInnen mit einer Zwischenzeit von fünf Jahren zweimal über ihre Schlafqualität. Dabei gingen sie auf ihre Schlafqualität und mögliche Anzeichen von Insomnie ein.

Einige der TeilnehmerInnen füllten auch den Pittsburgh-Schlafqualitätsindex und den Eppworth-Test zur Tagesschläfrigkeit aus. Zudem trugen sie Monitore zur objektiven Messung, wie lang die Tiefschlafphasen anhielten und wie geruhsam der Schlaf war. Um die Verbindung zwischen Optimismus und der Schlafqualität herzustellen, ergänzten die ForscherInnen Multivariate Regression.

Um 74% geringere Wahrscheinlichkeit für Insomnie bei OptimistInnen

Die Studie deckte auf, dass jede Zunahme im Bereich der Standardabweichung mit einem 78%-igen Anstieg besserer Schlafqualität in Zusammenhang stand. TeilnehmerInnen mit höheren Ergebnissen schliefen häufiger sechs bis neun Stunden pro Nacht und litten mit bis zu 74% weniger häufig an Insomnie.

"Die Studienergebnisse zeigten bedeutsame Zusammenhänge zwischen der Grundeinstellung und Eigenangaben über die Schlafqualität. Das konnten wir anhand einer Vielzahl an Variablen erkennen, wie beispielsweise soziodemographischen Charakteristika, gesundheitlichen Bedingungen und Symptomen einer Depression", sagte Dr. Hernandez.

"Der Mangel an gesundem Schlaf ist ein großes Problem im öffentlichen Gesundheitswesen."

Sie fügte hinzu: "Der Mangel an gesundem Schlaf ist ein großes Problem im öffentlichen Gesundheitswesen. Schlechter Schlaf steht in Verbindung mit vielen gesundheitlichen Problemen. Das schließt höhere Risiken für Fettleibigkeit, Bluthochdruck und die Gesamtmortalität ein. Dispositioneller Optimismus wirkt sich psychologisch auffällig stark auf ein krankheitsfreies Überleben und eine bessere Gesundheit aus."

Obwohl die Studienergebnisse rein empirisch sind, spekulieren die StudienautorInnen über mögliche Erklärungsmechanismen. Dr. Hernandez abschließend: "Optimisten weisen oft einen besseren Umgang mit Problemen und stressreichen Ereignissen auf. Hieraus resultieren weniger Sorgen und nachdenkliche Überlegungen beim Einschlafen und während des Schlafzyklus."

Quelle:
Hernandez R et al., Behavioral Medicine 2019; doi:10.1080/08964289.2019.1575179