Alltägliche Produkte, die Sie aus Ihrem Haushalt verbannen sollten

Häufig enthalten unsere alltäglichen Produkte Stoffe, die darin eigentlich nicht vorkommen dürften. Wir begleiten Sie heute auf einem Gang durch Ihre Badschränke und Vorratskammern.

Häufig enthalten unsere alltäglichen Produkte Stoffe, die darin eigentlich nicht vorkommen dürften. Wir begleiten Sie heute auf einem Gang durch Ihre Badschränke und Vorratskammern.

Tausende konventionelle Shampoos, Reinigungsmittel und viele andere Produkte des täglichen Bedarfs stecken voller billiger, toxischer und zuweilen kanzerogener Inhaltsstoffe. Alles, was wir zu uns nehmen, einatmen oder auf die Haut auftragen, kann in den Körper absorbiert werden und mit der Zeit potentiell Schäden anrichten. Aufgrund der Vielzahl hier nur einige Beispiele.

2013 ergab eine unabhängige Untersuchung des CEH (Center for Environmental Health), dass eine als kanzerogen gelistete Chemikalie, Cocamide DEA (Diethanolamine), in 98 Shampoos, Seifen, Badezusätzen und anderen Produkten großer Unternehmen wie Colgate Palmolive, Paul Mitchell und vieler anderer vorkam. Auch speziell für Kinder beworbene und als "Bio" ausgewiesene Produkte enthielten die Verbindung.1
Gerichtsverfahren gegen etliche Hersteller wegen Nichteinhaltung kalifornischer Gesetze folgten, doch wenig ist bisher geschehen, um zu verhindern, dass sich so etwas prinzipiell fortsetzt und weiterhin glaubt die Mehrheit der Menschen, dass in großen Geschäften oder Handelsketten erhältliche Produkte sicher oder getestet seien.2 Verschärfter Richtlinien zum Trotz bleiben viele problematische Stoffe weiterhin legal und werden von der Industrie breit eingesetzt.

Insbesondere Shampoos und Conditioner, doch auch Waschmittel, Zahnpasta und Putzmittel mit gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen kommen in besonders vielen Haushalten vor. In vielen Ländern können Chemikalien zugesetzt und diese Produkte verkauft werden, ohne dass Sicherheitsuntersuchungen gesetzlich vorgeschrieben sind.3 Zu flächendeckend eingesetzten Verbindungen in herkömmlichen Produkten gehören:4

Weitere Gründe, zu Hause auszusortieren...

Neben der Tatsache, dass es keine Ratio gibt, ein Lebensexperiment mit Produkten durchzuführen, von denen bereits vermutet wird, dass sie der Gesundheit abträglich sein könnten, haben wir es so einfach wie noch nie, diese Dinge von Anfang an zu meiden und die Auswahl an hochqualitativen Alternativen wächst stetig. Es ist die Summe aus vielen Risikofaktoren, die bei Krankheitsentstehung oder -progress das Fass zum Überlaufen bringt. Daher sollten wir das, was unserer Modifikation zugänglich ist, reduzieren oder vermeiden. Und in den meisten Fällen tun wir damit auch noch dem Planeten etwas Gutes. Auch ist es längst nicht mehr so, dass man dafür deutlich mehr Geld investieren oder auf gewohnten Komfort verzichten muss. Die Nachfrage in dieser Richtung steigt beständig, sodass Firmen, die auf saubere Inhaltsstoffe setzen, Fuß fassen konnten und auch "herkömmliche" Hersteller gezwungen sind, Produktlinien zu entwickeln, die dem gerecht werden. Vorsicht ist vor Trittbrettfahrern geboten, also Marken, die sich nur als grün vermarkten, teils sogar dreist etwas wie "organic" oder "bio" im Brandnamen haben und trotzdem mit minderwertigen und schädlichen Inhaltsstoffen arbeiten. In einem OCA-Bericht von 2008 enthielten über 40% der als "natürlich" beworbenen Produkte mindestens eine toxische, mit Krebs assoziierte Verbindung.5 Wie erkenne ich nun den Unterschied?

Die gute Nachricht zum Schluss: warum es ganz einfach ist

Ein Problem besteht vielleicht darin, dass die meisten von uns mit dem chemischen Fachkauderwelsch im Kleingedruckten nicht viel anfangen können. Dafür wurde bspw. www.codecheck.info entwickelt. In dieser ständig wachsenden Datenbank können Sie kostenlose Informationen zu Millionen von Lebensmitteln, Kosmetikprodukten u a. abrufen. Hierzu entweder auf der Webseite den Namen Ihres Produktes eingeben oder die (mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,5 aus 5 Sternen bei über 40 Tsd. Rezensionen) gern verwendete Gratis-App mit Barcode-Scanner für Android und Apple installieren, mit der Sie sich direkt am Regal einen Überblick verschaffen können. Angezeigt werden nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch deren Einordnung für Gesundheit und Umwelt. Diese Bewertungen erfolgen herstellerunabhängig und basieren auf renommierten Datenquellen, wie der Verbraucherzentrale oder dem California Department of Public Health, Greenpeace oder dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland).12
Ein sofort erscheinendes Kreisdiagramm gibt einen ersten Überblick, wie viel Unbedenkliches oder Bedenkliches ein Produkt enthält. Sodann kann man zur Liste der Inhaltsstoffe navigieren, genauer nachlesen und bspw. eine Suchfunktion nutzen, bei der man unter Ausschluss bestimmter Inhaltsstoffe nach Alternativen suchen kann. So gelangt man zum aluminiumfreien Deo, zu einer Gesichtscreme ohne Mikroplastik oder möglicherweise zu krebserregenden hormonell wirksamen Substanzen.

Finden Sie es auch widersinnig, dass Bio-Obst und Bio-Gemüse oder "saubere" Drogerieartikel extra entsprechend gekennzeichnet sind, wo dies doch eigentlich die "normalen" Produkte sind? Auf den konventionellen müsste stehen: "Vorsicht, verursacht bei längerem Gebrauch Krebs oder die und die Gesundheitsschäden". Wenn auch die Politik wenig tut – wir als Verbraucher haben es schlussendlich in der Hand, was in den Regalen bleibt.

Referenzen:
1. Lawsuit Launched as Testing Finds Cancer-Causing Chemical in Nearly 100 Hair Care and Personal Care Products. Center for Environmental Health Available at: https://www.ceh.org/news-events/press-releases/content/lawsuit-launched-testing-finds-cancer-causing-chemical-in-100-shampoos-haircare-products/. (Accessed: 2nd June 2019)
2. Sinclair, G. Cancer-Causing Chemicals Found In Nearly 100 Shampoo Brands, According To Study. Awareness Act (2019). Available at: https://awarenessact.com/cancer-causing-chemicals-found-in-nearly-100-shampoo-brands-according-to-study/. (Accessed: 2nd June 2019)
3. 4 toxic ingredients likely hiding in your shampoo (linked to cancer, hormone imbalance and more). Mercola.com Available at: http://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2016/04/20/soap-shampoo-toxic-chemicals.aspx. (Accessed: 3rd June 2019)
4. Brown, K. 10 Products Linked To Cancer That Are Hiding In Almost Every Home. Available at: https://www.collective-evolution.com/2017/09/12/10-products-linked-to-cancer-that-are-hiding-in-almost-every-home/. (Accessed: 2nd June 2019)
5. Sodium Lauryl Sulfate: Facts Versus Fairytales. Mercola.com Available at: http://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2010/07/13/sodium-lauryl-sulfate.aspx. (Accessed: 3rd June 2019)
6. Barr, L., Metaxas, G., Harbach, C. a. J., Savoy, L. A. & Darbre, P. D. Measurement of paraben concentrations in human breast tissue at serial locations across the breast from axilla to sternum. Journal of Applied Toxicology 32, 219–232 (2012).
7. Methylisothiazolinon (MI) statt Parabene? — Vom Regen in die Traufe. Codecheck.info (2015). Available at: http://www.codecheck.info/news/Methylisothiazolinon-MI-statt-Parabene-71185. (Accessed: 3rd June 2019)
8. Your Laundry Detergent May Contain Toxic Ingredients. Mercola.com Available at: http://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2011/12/21/are-you-slowly-killing-your-family-with-hidden-dioxane-in-your-laundry-detergent.aspx. (Accessed: 3rd June 2019)
9. Tandel, K. R. Sugar substitutes: Health controversy over perceived benefits. J Pharmacol Pharmacother 2, 236–243 (2011).
10. Yang, H. et al. A common antimicrobial additive increases colonic inflammation and colitis-associated colon tumorigenesis in mice. Science Translational Medicine 10, eaan4116 (2018).
11. Zeng, F. et al. Occupational exposure to pesticides and other biocides and risk of thyroid cancer. Occup Environ Med 74, 502–510 (2017)
12. Codecheck.info - Produkte checken und gesund einkaufen – | ||| | || CODECHECK.INFO. Available at: https://www.codecheck.info/. (Accessed: 26th May 2019)