Dextenza™ erleichtert die Therapie nach Katarakt-Operation

Ein funktioneller Schaden an Strukturen innerhalb der optischen Achse kann mit einer Beeinträchtigung der Sehkraft des operierten Auges einhergehen. Es gilt, postoperative Entzündungsreaktion zu vermeiden, da diese verheerende Folgen haben können.

Ein funktioneller Schaden an Strukturen innerhalb der optischen Achse kann mit einer Beeinträchtigung der Sehkraft des operierten Auges einhergehen. Es gilt, postoperative Entzündungsreaktion zu vermeiden, da diese verheerende Folgen haben können.

Weltweit wurden von 2015 bis 2018 über 20 Millionen Katarakt-Operationen pro Jahr durchgeführt. Aufgrund des demographischen Wandels steigen die Zahlen stetig an. Postoperative inflammatorische Reaktionen können den Heilungsprozess deutlich beeinträchtigen. Zu diesen gehören Augenschmerzen, Photophobie, einen Augeninnendruckanstieg, Synechienbildung und das zystoide Makulaödem. Neben der Vermeidung von Entzündungen können auch die Schmerzkontrolle und Erholungsdauer der Sehkraft durch eine korrekt durchgeführte Therapie enorm positiv beeinflusst werden und so die Patientenzufriedenheit erhöhen.

Tropf-Compliance variiert enorm zwischen den Patienten

Die postoperative Therapie gestaltet sich mit demselben Ziel, die postoperativen Entzündungsreaktionen einzudämmen, variabel. Der Therapieerfolg kann durch die Frequenz und Compliance der Applikation der antiinflammatorischen Augentropfen deutlich beeinflusst werden. Für die meist älteren Patienten ist die Einhaltung der lokalen Therapie oft schwierig.1

Genau hier kommt DextenzaTM ins Spiel. Es (0,4mg Dexamethason Hydrogel Insert) ist 3mm groß, von zylindrischer Form, wird intrakanalikulär eingesetzt und gibt nach und nach seinen Wirkstoff an seine Umgebung ab. Das Besondere an diesem fluoreszierend gelben Präparat: Es ist konservierungsmittelfrei und löst sich langsam auf, sodass eine Entfernung nicht notwendig ist. Bei Kontakt mit Tränenflüssigkeit schwillt DextenzaTM an und erhält so seinen sicheren Sitz im vertikalen Anteil des inferioren Canaliculus lacrimalis.

DextenzaTM überzeugt in beiden Phase-III-Studien

In zwei prospektiven, randomisierten, multizentrischen Doppelblindstudien wurde der Wirkstoff auf Effektivität und Sicherheit untersucht. Die Wirkdauer des Depotpräparats ist auf 30 Tagen angesetzt. Die Phase-III-Studien konnten beide zeigen, dass DextenzaTM im Vergleich zum Placebo Erfolge verzeichnen konnte. Hierfür wurde die Anzahl an Vorderkammerzellen (Standardization of Uveitis Nomenclature criteria) und die Anzahl an schmerzfreien Patienten (10-point pain scale) im postoperativen 1. Monat beurteilt. Die DextenzaTM-Therapiegruppe zeigte am 2., 4., 8. und 14. postoperativen Tag Schmerzfreiheit. Im Vergleich zur Placebogruppe war der Unterschied signifikant. Am 14. postoperativen Tag konnte jedoch nur in einer von den beiden Studien ein signifikanter Unterschied (Vgl. Placebo) hinsichtlich der Anzahl an Vorderkammerzellen verzeichnet werden. In beiden Phase-III-Studien zeigte sich bei 4-7% der Patienten ein Augeninnendruckanstieg von ≤ 10 mmHg. In der Placebogruppe kam jedoch auch ein Augeninnendruckanstieg von ≤ 10 mmHg bei immerhin 3-5% der Patienten vor. Nach genauerer Betrachtung wurde entschieden, dass nur bei einem Versuchspatienten der Augeninnendruckanstieg mit DextenzaTM in Zusammenhang gebracht werden konnte.1

Zufriedenheit der Patienten spricht sich rum

Eine Studie aus dem Jahr 2017 hat sich mit DextenzaTM aus Sicht der Patienten auseinandergesetzt. Die Patienten erhielten das Präparat im Anschluss an die Katarakt-Operation mit dem Ziel, postoperative Beschwerden zu lindern. Insgesamt nahmen 25 Patienten an der Studie teil. Über 90% der Patienten berichtete, sehr zufrieden zu sein und zog DextenzaTM einer Therapie mit lokalen Augentropfen vor.2

Worauf müssen Sie bei einer Therapie mit DextenzaTM achten?

Bestimmte Patientengruppen dürfen DextenzaTM auf keinen Fall erhalten: Eine aktive korneale, konjunktivale oder kanalikuläre Infektion, eine Dakryozystitis, eine Pilzinfektion des Auges, eine Infektion mit Herpes-simplex-Virus oder Varizella-zoster-Virus stellen alle Kontraindikationen dar. Bei okulären Erkrankungen, die mit einer Ausdünnung der Sklera oder der Hornhaut einhergehen, kann die Anwendung von Steroiden zu einer Perforation führen.1

Die häufigsten Nebenwirkungen, von denen in der DextenzaTM-Therapiegruppe (6,3%) und noch häufiger in der Placebogruppe (8%) berichtet wurde, waren der Vorderkammerreiz und die Iritis. Ein Hornhautödem kam bei 6% der Patienten in der Placebogruppe und bei ≤ 2% der Patienten der DextenzaTM-Therapiegruppe vor. Besondere Vorsicht ist auch in der postoperativen Phase geboten, da Kortikosteroide die Zeichen einer Augeninfektion maskieren können.1

Insgesamt überzeugt DextenzaTM in einer immer älter werdenden Gesellschaft, in der Katarakt-Operationen immer häufiger ambulant durchgeführt werden und die Tropf-Compliance ein Problem darstellt.

Referenzen:
1. Walters T. R. et al. (2016). Efficacy and safety of sustained release dexamethasone for the treatment of ocular pain and inflammation after cataract surgery: results from two phase 3 studies. J Clin Exp Ophthalmol. 7(4).
2. Gira J. P. et al. (2017). Evaluating the patient experience after implantation of a 0.4 mg sustained release dexamethasone intracanalicular insert (Dextenza™): results of a qualitative survey. Patient Prefer Adherence. 11: 487–494.