Impfstoff gegen nosokomiale Infektionen

Vier Millionen Patienten infizieren sich pro Jahr an nosokomialen Keimen, von denen ca. 150 000 der Infektion erliegen. Das sind erschreckende Zahlen, doch vielleicht kann man diesen bald Einhalt gebieten.

Das Team vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm arbeitet an einem Konjugatimpfstoff mit chemisch hergestellten Zuckern. Dieser Impfstoff soll v.a. älteren Menschen Wochen vor einer geplanten OP injiziert werden, um so möglichen Krankenhaus-verursachten Infektionen vorzubeugen. Denn wie wir wissen stellen besonders ältere Patienten stellen eine Risikogruppe für nosokomiale Infektionen dar.

Im Gegensatz zu den bisher biologisch aus Bakterienkulturen extrahierten Zuckern lassen sich mit der chemischen Methode die Probleme der Kultivierung umgehen und die komplexen Zucker besonders schnell und in sehr reiner Form gewinnen.

Vor allem Escherichia coli und Staphylococcen sind ja für nosokomiale Infektionen verantwortlich, der Impfstoff soll dem Körper helfen, die Bakterien zu bekämpfen, sobald sie über offene Wunden o.ä. in den Körper eindringen.

Ich halte das für einen guten und sehr wichtigen Ansatz, denn momentan stellen Krankenhausinfektionen ein schwer beherrschbares Problem dar. Denken Sie es wäre ausreichend nur ältere Patienten zu impfen oder würde es nicht mehr Sinn machen nach bestimmten Kriterien auch jüngere Patienten zu impfen?

LINK: http://www.welt.de/gesundheit/article111765686/Ein-einziger-Zucker-Impfstoff-gegen-viele-Keime.html