D-Dimer Erhöhung bei unspezifischen thorakalen Schmerzen

Liebe Kollegen,

ich habe eine 25-jährige Patientin stationär aufgenommen, die seit 4 Tagen über unspezifische, tlw. starke, thorakale Beschwerden klagt, die tlw. auch in den Rücken ziehen. Ebenso bestehen gelegentlich Schmerzen in den Armen und Waden. Bei Beginn der Symptomatik wurde in der Vornacht die Matratze gedreht. Es besteht kein Fieber, kein Husten, keine relevanten Vorerkrankungen. Gestern Einsetzen der Menstruation. Raucherin, nimmt "die Pille". Klopfschmerz obere BWS.

Im Grunde habe ich mir schwer getan die Dame aufzunehmen, da es mir nach muskulären Beschwerden ausgesehen hat. Jedoch war der Leidensdruck so hoch (die Patientin kam nachts um 01.15 Uhr), dass ich eine weitere stationäre Abklärung befürwortete. Verdachtsdiagnose bei Aufnahme also: Lungenembolie bei Pilleneinnahme + Rauchen

Labor initial: BSG 44 (1-Std-Wert), CRP 73mg/l, keine Leukos, D-Dimere 2,47mg/l, restliches Labor: nichts auffälliges

Labor 7 Stunden später (Routine am nächsten morgen) CRP 58, D-Dimer 2,07

Labor einen Tag später: CRP 48, D-Dimere 1,09

Trop-T jederzeit neg. BGA: leichte Hyperventilation

Im Herzecho keine Rechtsherzbelastung, Duplex: keine Thrombose nachweisbar. Rö-Thorax unauffällig.

Bei rasch rückläufigem D-Dimer und junger Pat. entschieden wir uns gegen ein CT-Thorax und erklärten die Entzündungswerte zum einen mit einem viralem Infekt und zum anderen mit beginnender Menstruation. Die D-Dimere erklärten wir zudem mit einem viralem Infekt. Klinisch: Besserung der Symptomatik

Würden Sie der Diagnose zustimmen ? Sind die D-Dimere und das CRP hiermit suffizient geklärt (insbesondere die rasche Rückbildung ?) Hätten Sie eine andere Diagnostik angestrebt ? Wenn ja, welche ?

Mit Spannung warte ich auf Ihre Kommentare und verbleibe bis dahin mit kollegialen Grüßen, M. Steinke