Längere Konservierung von Spenderorganen

Neben der allgemeinen Knappheit an Spenderorganen, trägt auch die kurze Haltbarkeit der explantierten Organe zu einer geringen Anzahl an Transplantationsmöglichkeiten bei.

Beim Einfrieren von Oocyten wird sich bereits seit Längerem der Kryokonservierung bedient. Dieses Verfahren ist allerdings nicht für jeden Zelltyp geeignet. Zwar können Hepatocyten die niedrigen Temperaturen überleben, nicht jedoch die Epithelien, welche für die Blutversorgung des Organs unverzichtbar sind.

In den USA, wo aufgrund langer Transportwege mit besonderer Dringlichkeit nach neuen Verfahren zur Konservierung gesucht wird, haben Forscher am Massachusetts General Hospital (MGH) in Boston nun im Tiermodell Leber bis zu vier Tage erhalten können. Dabei haben sie sich eines besonders pfiffigen Tricks bedient und behandelten die Organe mit zwei Frostschutzmitteln. Polyethylenglycol wird, normalerweise zur Haltbarmachung von Medikamenten eingesetzt, in Organen schützt es die Zellmembranen vor Kälte. Das zweite ist 3-O-Methyl-D-Glucose (3-OMG), ähnlich wie bei kälteresistenten Insekten, die mit Zucker den Gefrierpunkt ihrer Zellen herabsetzen. So können die Organe per "Supercooling" auf minus sechs Grad gekühlt werden, ohne dass die Zellen einen Gefrierschaden nehmen.

Leider muss das Supercooling zunächst noch weiter im Tiermodell getestet werden, bevor es in klinischen Studien getestet werden kann. Denken Sie, damit könnte man die Situation mit Spenderorganen etwas entlasten?