Aus der Reserve gelockt

Zum 6. European Antibiotic Awareness Day am 18.11.2013 hat die European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) in einem Report u.a. Stellung zu der Verbreitung Carbapenem-resistenter Bakterien genommen. Dabei handelt es sich insbesondere um nosokomial erworbene Infektionen mit Enterobacter oder Acinetobacter baumanni. Vereinzelt gab es auch schon in Deutschland Fälle dieser multiresistenten Keime, vor allem allerdings bisher multiresistente Klebsiellen. Die Bakterien, welche über das Enzym Carbapenemase verfügen, sind in der Lage auch Imipenem, Ertapenem, Meropenem, Doripenem und Tebipenem zu spalten. Vor allem in Griechenland, Italien und Malta haben sich die resistenten Stämme in den letzten drei Jahren stark verbreitet. Da Carbapenem et cetera eigentlich als Ass im Ärmel galten, wird der Behandlungsspielraum in Anbetracht dieser Tatsache nun verschwindend gering. Die Frage ist, wie diese Entwicklung zu Stande gekommen ist und wie man sie aufhalten kann. Ich denke, wir sollten unsere Reservemedikamente verschärft mit größter Sorgfalt einsetzen. Was denken Sie, was zu dieser Ausbreitung resistenter Bakterien geführt hat und müssen wir in unseren Breiten auch bald mit einer Endemie rechnen? Mit kollegialen Grüßen