Englische Sprache und Medizin: no problem oder geheime Hemmschwelle?

Die Globalisierung hält Einzug in die Medizin. Das tut sie zwar schon seit langem, jedoch nun nicht nur auf dem Markt der Medizinprodukte, der Gastärzte aufgrund des Hausärztemangels (siehe auch:

http://www.esanum.de/beitrag/spanische-rzte-bernehmen-s-chsische-praxen/8127 ) oder der Pharmaka, sondern vor allem im sprachlichen Bereich.

Fachartikel werden in aller Regel in englischer Sprache verfasst. Meist ist der einzelne Mediziner im Alltag aber sowieso nicht in der Lage jeweilige Paper zu lesen und inhaltlich sowie methodisch zu erfassen und zu bewerten. So wird hier vorwiegend auf deutsche Fachzeitschriften zurückgegriffen, die wichtige Artikel aufarbeiten und verständlich in deutscher Sprache präsentieren. Was allerdings in letzter Zeit häufiger anzutreffen ist, sind Fortbildungen, Präsentationen, Vorlesungen etc., welche ausschließlich mit englischsprachigen Dias und Folien ausgestattet sind und teilweise sogar in englischer Sprache gehalten werden. Ist es aber nicht für die Qualität der Versorgung unzuträglich, dass Kollegen gezwungen sind in Fortbildungen englischsprachige Dias zu interpretieren? Nicht jeder Kollege ist der englischen Sprache so mächtig wie die aktuell nachwachsende Generation. Und dass gerade fachlich wichtiges und inhaltlich anspruchsvolles Material in der Muttersprache am besten verstanden wird, ist allgemein bekannt. So sind von diesem Problem auch jene jungen Kollegen betroffen, die sich seit der frühen Schulbildung mit der englischen Sprache in Kontakt befinden.

Wie sehen Sie diese Entwicklung? Wird die wissenschaftliche Sprache fortwährend ins Englische übergehen? Ist es zumutbar, in Fortbildungen die deutsche Sprache zugunsten der englischen zu ersetzen?