"Smoke on the water": die Nebel medizinischer Unwissenheit hängen tief

Eine der wohl unzugänglichsten Krebsarten zwang nun auch die Rockwelt zum Abschiednehmen von einer echten Legende. Jon Lord von Deep Purple verlor in diesen Tagen den Kampf gegen das Pankreaskarzinom. Trotz fortschrittlicher Krebsforschung sind beim Pankreaskarzinom in den meisten Fällen keine Therapieerfolge zu verzeichnen. Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg hat einen Beitrag ihrer Forschungsarbeiten in diesem Bereich publiziert: http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca05-1/zielgenau.html Sowohl das Blockieren der von den betroffenen Zellen überproduzierten Wachstumsfaktoren und die Aktivierung ihrer Rezeptoren (EGF und TGF- alpha Wachstumsfaktoren binden an den EGF-Rezeptor und aktivieren ihn), als auch entsprechende Antikörper, brachten experimentelle Erfolge, an denen angeknüpft wurde. Die Hemmung des Enzyms Tyrosinkinase, ein Signalübermittler, wird derzeit am Beispiel des Wirkstoffes Iressa in klinischen Studien getestet. Auch von der Identifizierung anderer Faktoren wird berichtet- wie CDC25B, der wohl die Produktion von Metastasen in der Leber anregt oder ein Schlüsselgen, das die Informationen zum Bau vom Arylhydrocarbon- Rezeptor (AhR), enthält. Darauf basierend soll nun bestenfalls in absehbarer Zeit nach klinischen Testläufen eine neue Therapie ermöglicht werden. Gerade auf diesem Gebiet waren diverse Fälle für mich besonders prägend - sei es aufgrund des Alters der Patienten oder die mitunter unglaublich kurze Zeitspanne von der Diagnose bis zum Tod. Wie sehen Ihre Erfahrungen bezüglich des Pankreaskarzinoms aus, wie sind Sie therapeutisch vorgegangen?