Mit Dunkelheit gegen Amblyopie

Die angeborene Schwachsichtigkeit, welche auf eine gestörte Entwicklung des visuellen Systems zurückzuführen ist, könnte man eventuell mit einem einfachen Mittel behandeln: Dunkelheit. In einem Experiment mit jungen Katzen konnten unter zehntätiger monokulärer Deprivation (MD) im Verhaltensversuch Besserungen der Sehkraft beobachtet werden. Die Wissenschaftler erklären sich diesen Effekt durch ein Zurücksetzen der zentralen visuellen Bahnen auf ein Stadium mit erhöhter neuronaler Plastizität, wodurch die Regeneration der Sehbahnen angeregt wird.

Da eine Korrektur über optische Hilfsmittel selbsterklärender Weise keine Besserung verschafft, wäre eine medikamentenfreie Therapie für viele eine willkommene Hilfe. Ein früher Beginn wäre wohl das A und O, ist bei Kindern die neuronale Plastizität schließlich noch besonders ausgeprägt.

Es muss jedoch zunächst noch geklärt werden, ob völlige Dunkelheit bei der komplexen Reifung des visuellen Cortex und seiner Bahnen nicht doch desaströse Effekte hätte. Denken Sie diese Ergebnisse wären auf den Menschen übertragbar? Ich halte diesen Therapieansatz für paradox, schließlich entwickelt sich eine Amblyopie auf dem Boden unzureichender optischer Reizung.