Verhindert das Mammografie-Screening signifikant Sterbefälle an Mammakarzinom ?

Prof. Kuhl, Frankfurt, zitiert wiederholt eine Studie dänischer Gerichtsmediziner. Diese haben in einer Autopsiestudie in der Altersgruppe der 40- bis 49-jährigen Frauen bei 39% okkulte, mikroskopisch kleine Mammakarzinome festgestellt. Es erkranken aber nur 10 % aller Frauen an einem klinischen Mammakarzinom. Wenn diese Ergebnisse , auch in höhere Altersgruppen reproduzierbar wären, könnte man folgenden ketzerischen Schluss ziehen: Das Mammografie-Screening erhöht statistisch die Mammakarzinom-Inzidenz. Die Heilungsquoten werden verbessert, weil der Anteil der auch ohne Therapie günstigen Verläufe steigt. Das Mamma-MRT würde die statistische Situation noch mehr verzerren. Frauen, die klinisch nie erkrankt wären, würden, je nach Sensitivität des Verfahrens, mit der Diagnose Krebs stigmatisiert. Ist bekannt, ob diese Zusammenhänge in anderen Untersuchungen bestätigt wurden und für die Etablierung des Mammografie-Screenung von Bedeutung waren oder sind?