Elektroschock- das Comeback

Die aktuelle Ausgabe der ZEIT berichtet von der Elektrokrampftherapie (EKT) als Therapie für schwer depressive Fälle. Die geschichtlich bedingte Auffassung dieser Methode als grausame und inhumane Übeltat entspricht dabei in keiner Weise dem aktuellen Verfahren. Die Update-Version 2012 findet nach der Gabe von Muskelrelaxanzien unter Vollnarkose statt.

Der Neurowissenschaftler Christian Schwarzbauer wies an der britischen University of Aberdeen die zugrundeliegende Wirkweise nach: eine im Gehirn der Depressiven vorhandene Hyperkonnektivität ließ sich nach einer solchen EKT nachweisbar reduzieren.

Außerdem wurde nachgewiesen, dass bestimmte Neuronen durch den starken Stromfluss einer systematischen Veränderung unterliegen. Der Erfolg sei allerdings nicht von Dauer, die Behandlung müsse dementsprechend in bestimmten Zeitabständen wiederholt werden. Bei manchen Patienten traten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schwindelgefühle auf.

Die Therapie von Depressionen und das Verständnis der Krankheit erfuhr damit eine echte Innovation, abgeleitet von einer historischen Methode. Wie gehen Sie bisher bei Fällen schwerer Depressionen vor? Halten sie die EKT für eine gangbare Alternative?