Wirtschaftliche Ausbildung von Medizinern ausreichend?

Aktuell wird in den Medien darüber berichtet, dass das Bundeswirtschaftsministerium die Bezuschussung von Seminaren gestrichen hat, welche uns Mediziner schulen, IGe-Leistungen an den Patienten zu bringen. Für nicht wenige Praxen stellen die IGeL aber auch einen wichtigen ökonomischen Faktor dar. Abgesehen von der Diskussion hierüber, stellt sich mir in diesem Zusammenhang die Frage, inwieweit generell eine Schulung von Mediziner in wirtschaftlichen Fragen sinnvoll und ausreichend ist – zum Beispiel während der universitären Ausbildung. Meine Erinnerung an das Medizinstudium in Deutschland beinhaltet zum Beispiel kein einziges Seminar, was in irgendeiner Form Grundlagen wirtschaftlicher Aspekte im medizinischen Bereich – vor allem der Praxis - vermittelt hätte. Es existiert zwar der Fachbereich "Gesundheitsökonomie"; dieser beschränkt sich aber darauf, die Abrechnungssysteme und deren Unterschiede in Klinik und Praxis zu skizzieren. Natürlich ist die Zeit vom Staatsexamen bis hin zur eigenen Praxis relativ lang – aber in der fachärztlichen Weiterbildung passiert ja in der Regel auch keinerlei Fortbildung in ökonomischen Bereichen. Sehen Sie hier auch ein Defizit in der medizinischen Ausbildung oder halten Sie die Ausbildung in ökonomischen Bereichen des Gesundheitswesens für ausreichend?