Schwangerschaft älterer Mütter – positivere Entwicklung der Kinder als gedacht

Kürzlich konnte man in einschlägigen Fachzeitschriften Berichte über eine neue Studie im British Medical Journal lesen (Abstract: http://www.bmj.com/content/345/bmj.e5116 ). Kollegen untersuchten die Entwicklung von Kindern älterer Mütter. Hierzu wurden 31.000 Kinder im Alter von neun Monaten, über 24.000 Dreijährige und 22.504 Fünfjährige Kinder einbezogen. Fokussiert wurde sich auf die körperliche und psychomotorische Entwicklung, das Immunsystem sowie Unfälle und Traumata. Im Ergebnis fand sich, dass Kinder älterer Mütter (>35J, also Risikoschwangere) eine deutlich bessere Entwicklung zeigten.

Dies liegt zum einen sicherlich an einer per se besseren Aufklärung älterer Mütter, zum anderen sicher auch daran, dass über 35-jährige Schwangere als Risikoschwangere gelten und daher auch von ärztlicher Seite anders aufgeklärt werden, sowie die Problematik einer Risikoschwangerschaft erläutert wird – was im Endeffekt auch sicherlich zu einer intensiveren Sorge um und für die Kinder führt.

Im Zuge der demographischen Entwicklung und der Zunahme von Schwangerschaften älterer Mütter in unseren westlichen Industrienationen ist diese Studie von nicht geringer Wichtigkeit.

Kann man aus dieser Studie schließen, dass der negative Stempel, der derzeit die Schwangerschaft älterer Mütter belegt, ungerechtfertigt ist? Oder kommt in der Studie zu kurz, dass die Entwicklung des Kindes nicht der einzige Faktor zur Bemessung von positiven und negativen Aspekten solch einer Situation ist?