Rimonabant (Acomplia) - Segen oder Fluch bei Adipositas?

Eine 59jährige Patientin befindet sich seit kurzem in meiner gynäkologischen Behandlung. ED eines hormonsensitiven Mammacarzinoms im Februar 2006. Tumor 2 cm Durchmesser, linksseitig. Brusterhaltende OP mit anschließender Radiatio. Postoperative thrombotische Komplikation. Aktuell ist Thrombose organisiert.

Aktuelle Medikation: Arimidex 1mg ( Anastrozol), Acomplia 20 mg(Ribonabant)

Patientin hat einen BMI von 41,5. Eine Gewichtsreduzierung ist dringend indiziert.

Der behandelnde Internist hat der Patientin zur Unterstützung der Gewichtsreduzierung Acomplia (Rimonabant) verschrieben. Durch Diät konnte bisher keine Gewichtsreduktion erzielt werden. Bewegung ist mit 120 kg für die Patientin momentan nicht zu bewerkstelligen.

Patientin berichtet von leicht depressiven Zuständen, sie beschreibt sich selbst als „weinerlich“. Seit Therapiebeginn vor zwei Wochen 2 kg Gewichtsverlust.

Haben Sie Erfahrungen mit Acomplia? Halten Sie in dem Falle meiner Patientin die Verschreibung von Acomplia für indiziert?

Allgemeines Nebenwirkungsprofil von Acomplia: Infektion der oberen Atemwege, Übelkeit, Diarrhoen, Erbrechen, psychische Symptome (Stimmungsänderungen, mit depressiven Symptomen,

Angst, Reizbarkeit, Schlafstörungen), Schwindel, Stürze mit Kontusion, Gedächtnisstörungen, Sensibilitätsstörungen, Hitzewallungen, Juckreiz, Muskelkrämpfe,Sehnenscheidenentzündung, Müdigkeit.

Konnten Sie bisher vermehrt Nebenwirkungen bei Ihren Patienten feststellen? Oder kamen neue Nebenwirkungen hinzu? Es gibt leider noch keine Langzeitstudien zu Acomplia.

Ich wäre sehr dankbar für Hinweise, da ich sehr viele übergewichtige Patienten in meiner Sprechstunde habe.

Vielen Dank.